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Ausstellungen

ARTORT goes AIRfield

Der ARTORT, das (beinahe) jährlich stattfindende Sommerfestival des Heidelberger UnterwegsTheaters, ist immer einmalig, aber in diesem Jahr besonders flüchtig. Denn der für 2019 gewählte Ort, der ehemalige amerikanische Flughafen, steht sinnbildlich fürs Ankommen und Abreisen, für den Transit und die transitorische Begegnung. Und für das Versprechen der neuen Erlebnisse, die jede Reise in sich birgt! Bei jeder der insgesamt acht Vorstellungen erleben die Zuschauer einen Parcours der besonderen Art mit Video- und Lichtinstallationen, temporärer Architektur und Performances. Im Treibhaus des Schweizers Francesco Mariotti wächst LED-Gemüse; den „Greenhouse Effect“ behandeln daran anknüpfend Maro Avrabou und Dimitri Xenakis in einer Lichtinstallation, die Oldtimer zu Gewächshäusern macht und Sonnenblumen oder Farne zu den einzigen Passagieren eines nicht mehr zeitgemäßen Fortbewegungsmittels; der Mannheimer Künstler Thomas Kaufmann wiederum verleiht einem Oldtimer-Bus Flügel. Abheben wird jener allerdings wohl nur in der Fantasie, denn die Startbahn ist blockiert von Knut Hünekes Steinskulpturen, die an die monumentalen Moai-Statuen der Osterinsel erinnern. Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Flughafens wird zum Ausstellungsort für die Fotografien von Marcus Kaesler, der in Schwarzweiß Assoziationen zu Vertreibung und Flucht entstehen lässt; aufs Außergewöhnliche im Gewohnten fokussiert der Stadtfotograf und Architekt Oliver Mezger, und Nils Herbstrieth, Künstlername „Sim[ray]sir“,ist ein weiterer Vertreter der Heidelberger Architektenszene, der nicht nur mit Stein und Beton baut, sondern auch mit Licht, Videoprojektionen und ästhetischem Gedankengut. Ein ARTORT wäre aber nicht denkbar ohne das Haupt-Metier der beiden Macher Bernhard Fauser und Jai Gonzales, den zeitgenössischen Tanz! Mit dabei sind also das Ensemble des UnterwegsTheaters sowie TanzkünstlerInnen der internationalen Szene wie die Spanier „La Intrusa“, HuRyCan oder das italienisch-russische Duo „nice to meet you“, und auch der Ex-Forsythe-Tänzer Amancio Gonzalez wird ein Solo tanzen. So wird das Airfield zu einem Ort, an dem man abheben kann und dennoch den Bodenkontakt nie verliert; man entschwebt in die fantastischen Gefilde von Kunst und Kreativität, doch gebaut werden hier keine Luftschlösser, sondern ganz reale, faszinierende Verkörperungen von Ideen!

Do-So, 11-14. und 18.-21.07., 20 Uhr, Flughafen HD-Pfaffengrund, www.unterwegstheater.de, VVK: Reservix

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