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Ausstellungen

Badisches Landesmuseum: „Göttinnen des Jugendstils“

Die Göttinnen verweilen noch ein wenig im Schloss: Das Badische Landesmuseum in Karlsruhe verlängert seine große Sonderausstellung „Göttinnen des Jugendstils“ bis zum Ende der baden-württembergischen Sommerferien. Eine gute Gelegenheit also, einzutauchen in eine Welt der fließenden Formen, der naturbetonten Ornamentik und der schwungvollen Grundlinie! Viele Künstlerinnen und Künstler der Zeit verliehen ihren Gefühlen durch weibliche Figuren allegorischen Ausdruck: Abbildungen weiblicher Körper, wallender Gewänder und üppigen Haars sind präsent in Malerei und Skulptur, Grafik und Schmuck. In der Kunst spiegelt sich zugleich auch die Lebenswelt um 1900 wider, einer Zeit des Wandels auf gesellschaftlicher wie individueller Ebene. Gerade für Frauen änderte sich vieles: Sie fordern Bildung und politisches Mitspracherecht, erobern die Universitäten und wagen sich trotz schwieriger Voraussetzungen als freischaffende Künstlerinnen in die Selbständigkeit. All diese Themen greift die Sonderausstellung auf, bereichert durch Leihgaben internationaler Jugendstil-Sammlungen wie den Königlichen Museen in Brüssel. Anhand von Gemälden, Bronzefiguren, Schmuck und Keramik sowie der begleitenden sozialhistorischen Spur zeigt die Schau die Ambivalenzen einer bewegten Zeit und spannt einen Bogen bis in die Gegenwart – denn viele der gesellschaftspolitischen Fragestellungen sind weiterhin hochaktuell!

Zeitgleich ist im Schloss auch ein spannender Blick hinter die Kulissen gestattet: Die von elf VolontärInnen konzipierte Ausstellung „Museumshelden – Von Vitrinenstars und Depothütern“ (bis 04.06.2023) rückt 35 einzelne Objekte ins Rampenlicht, und jedes davon darf seine eigene Geschichte erzählen. Ob eine mittelalterliche Kachel sich wohl langweilt, wenn sie jahrelang im Museumsdepot lagert und nicht weiß, ob sie jemals einen Auftritt vor Publikum haben wird? Ob es die ägyptische Figurine genießt, in der Restaurationswerkstatt mal so gründlich umsorgt und gepflegt zu werden? Und wie ist es, als echter Star auf Welttournee durch befreundete Museen zu gehen?

 

 

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