Ausstellungen
Christa Sommerer & Laurent Mignonneau: The Artwork as a Living System
„Das Leben auf der Erde selbst wird nicht untergehen und die Erde auch nicht. Aber ob der Mensch den selbstverursachten Klimawandel überlebt, das ist die Frage. Wir müssen aufpassen, dass das Artensterben nicht eines Tages auch den Homo Sapiens trifft“, mahnt Peter Weibel, der künstlerische Vorstand des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien. Doch Mahnen ist nicht alles – das Thema findet auch eine künstlerische Umsetzung: An der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft geht das ZKM mit seinem Schwerpunkt der „Biophilie“, also der Liebe zum Leben, den vielfältigen Fragen zur Zukunft der Erde nach. „BioMedien. Das Zeitalter der Medien mit lebensähnlichem Verhalten“ (bis 28.08.) und „The Beauty of Early Life“ (bis 10.07.) sind zwei große Ausstellungen zu unserer gefährdeten Gegenwart; aktuell gesellt sich hier noch „The Artwork as a Living System“ dazu, eine Schau von Christa Sommerer und Laurent Mignonneau. Das österreichisch-französische Künstlerpaar hat bereits Anfang der 1990er Jahre mit Algorithmen gearbeitet und Kunstwerke als lebendes System verstanden und zählt zu den ersten, die Algorithmen in der Kunst eingesetzt haben, um Formen des Lebendigen, Evolution und Wachstum darzustellen. Ihre mittlerweile zu Klassikern der digitalen Kunst gewordenen Arbeiten eröffnen einen neuen Horizont, in dem Kunstwerke als lebende Systeme agieren. In der Ausstellung werden vierzehn Installationen gezeigt, die ein Verhalten wie natürliche lebende Organismen aufweisen und den Besuchenden die Möglichkeit eröffnen, das Wachstum von Pflanzen oder die Verhaltensweisen kleinster computergenerierter Wesen wie Fliegen und Käfer und deren Einbettung in komplexe Ökosysteme über Interaktion zu erkunden.