Ausstellungen
„Die Erfindung des Fremden in der Kunst“
Wie blickt Europa um 1500 auf Amerika? Wie viel Fiktion steckt in den Darstellungen des Orients? Welche Rolle spielt die außereuropäische Kunst für die Expressionisten und welche Bedeutung hat die Hautfarbe in der Kunst? Mit solchen und ähnlichen Fragen befasst sich eine neue Ausstellung im Kurpfälzischen Museum Heidelberg. In vergangenen Zeiten leistete die Kunst einen wichtigen Beitrag, um das „Fremde“, also den Alltag in anderen Gegenden der Welt, nach Europa zu bringen und darzustellen, wie das Leben anderswo sich gestaltet. Mal wirkt das exotisch, mal befremdlich, mal hochspannend – und immer wieder aufs Neue wird die eigene kulturelle Identität erst durch Abgrenzung vom Anderen neu definiert. Anhand hochkarätiger Werke, unter anderem von Albrecht Dürer, Rembrandt van Rijn und Ernst Ludwig Kirchner, hinterfragt die Ausstellung vertraute Bildtraditionen und Sichtweisen vom späten Mittelalter bis in die Gegenwart. Im Dialog mit Malerei, Foto- und Videokunst zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wie Gülsün Karamustafa, Lisl Ponger und Yinka Shonibare zeigt sich der aktuelle Blick auf das Thema, und auch das Begleitprogramm nähert sich der Erfindung des Fremden aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.