Franz & Lissy: „I had left my home early in the morning“

Was macht Heimat aus? Wo ist man zuhause? Ist es der Ort, an dem man geboren wurde? Die Adresse im Pass? Eine Gemeinschaft von Menschen, unter denen man sich wohlfühlt? Oder eine Stadt, von der man immer geträumt hat? Die Fotografin Lilith Matevosyan aus Sotschi nimmt sich eine bildliche Expedition in die Vergangenheit vor: Geboren wurde sie 1989, ein Jahr nach dem großen Erdbeben im Kaukasus, das den Norden von Armenien erschütterte. Für die Eltern war dies eine schwere Zeit – ohne Arbeit, ohne Strom und Wasser, ohne Hoffnung. Die Kinder lebten unbeschwerter, sie spielten Verstecken in staubigen Hinterhöfen und suchten im Wald nach Kräutern. Immer wieder nahm Liliths Vater sie mit nach Georgien, denn in Tbilissi steht auch ihr Geburtshaus. Dorthin kehrte sie mit 25 zurück, um auf Spurensuche zu gehen und der Familiengeschichte nachzuspüren. Was sie fand, hielt sie mit ihrer Kamera auf Bildern fest, die nun in einer Ausstellung als „fotografische Recherche zur Geschichte einer armenischen Familie“ in Ludwigshafens neuem kulinarisch-kulturellem Treffpunkt gezeigt werden, dem Café „Franz und Lissy“ in der Lisztstraße 176.

Eröffnung: 09.10., 19 Uhr, bis 29.11., Franz und Lissy, Ludwigshafen