NAVIGATION

Zurück

Ausstellungen

„Kunst und Fälschung – Aus dem Falschen das Richtige lernen“

Zwei Bilder hängen nebeneinander, beide tragen einen großen Namen der Kunstwelt als Urheber und beide beeindrucken durch ihre Kunstfertigkeit. Das eine ist eine Leihgabe aus einem bekannten Museum, das andere stammt aus der Asservatenkammer des Landeskriminalamtes. Das eine gilt als Original, das andere galt einmal als Original – eigentlich aber ist es das überzeugende Werk eines Kunstfälschers! Eine neue Ausstellung im Kurpfälzischen Museum Heidelberg gibt nun Einblicke in die Welt der Fakes, der Fälscher und des Drumherum: Wie überzeugend sind die Fälschungen? Mit welchen Tricks gelang es, sie als „Original“ in den Kunstmarkt zu schmuggeln? Wie wurden sie entlarvt? Und kann man die Fälschung mit bloßem Auge vom Original unterscheiden? In der Ausstellung finden sich Hinweise, worauf man bei der Einschätzung von Kunstwerken achten sollte; man erfährt einiges über das illegale Handwerk der Kunstfälscher – von manipulierten Materialien über fingierte Herkunftsnachweise bis hin Erfindung von Biografien gar nicht existierender Künstler. Das Kurpfälzische Museum und das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg zeigen dabei Gemälde, Zeichnungen und Drucke, die als angebliche Originale von Künstlerinnen und Künstlern wie z.B. Lucas Cranach dem Älteren, Rembrandt, Vincent Van Gogh, Paula Modersohn-Becker, Salvador Dalí, oder Pablo Picasso Eingang in den Kunsthandel fanden. Auch zwei Fälschungen des berühmten Kunstfälschers Wolfgang Beltracchi werden echten Werken gegenübergestellt. Ihren Schlusspunkt findet die Schau in dem künstlich erschaffenen Werk „The Next Rembrandt“, das sichtbar macht, wie die neuen Technologien die Zukunft von Kunst und Fälschung verändern können. Und nicht zuletzt besteht hier eine seltene Gelegenheit, Kunst betrachten zu können, die normalerweise nie öffentlich zu sehen ist, sondern nach einem Gerichtsprozess für immer verschwindet… außer sie landet in der „Heidelberger Fälschungs-Studien-Sammlung“, kurz: HeFäStuS, anhand von deren Bestand Studierende der Kunstgeschichte darin ausgebildet werden, Fälschungen möglichst rasch zu erkennen: Sie können so „aus dem Falschen das Richtige lernen“, wie der Untertitel der Ausstellung sagt. Rundherum gibt’s informative Vorträge, eine Filmreihe im Kino Gloriette sowie regelmäßig Führungen mit RestauratorInnen oder dem Kurator der Ausstellung Henry Keazor.

Kommentare


WERBUNG