Ausstellungen
Kunsthalle Mannheim: Terra Nova – Robbie Cornelissen
Die Kunsthalle Mannheim widmet einem der bedeutendsten zeitgenössischen Zeichner eine Einzelausstellung: Robbie Cornelissen, geboren 1945 im niederländischen Utrecht. Sein Werk ist von großformatigen Zeichnungen geprägt, die teils reale, teils fiktive architektonische Räume zeigen. Ein zweiter Werkkomplex besteht aus animierten Zeichnungen – sowohl die gezeichneten Räume als auch Cornelissens Filme sind als Spiegel der menschlichen Psyche zu verstehen. Cornelissens oft futuristische architektonische Zeichnungen zeigen menschenleere Räume wie Bibliotheken, Wartesäle oder weite Hallen. Menschen sind allein in Form der Betrachtenden anwesend. Die großformatigen Zeichnungen entwickeln durch die stark fluchtenden Perspektiven eine ausgesprochen suggestive, sogartige Kraft, die sich in den weiten Räumen wie auch in den selbst in der entfernten Raumtiefe noch zu entdeckenden Details verlieren. Sie laden zur Begehung mit den Augen ein. Während die Zeichnungen zu einer geradezu beschaulichen, aber immer aktiven Betrachtung anregen, wird die Geschwindigkeit des Wahrnehmens im Film vorgegeben. Die Betrachtenden sind der Dramaturgie von Beschleunigung und Verlangsamung, von Geräuschen und Musik ausgesetzt – und damit auch den sich ändernden emotionalen Stimmungen. Der eigens für die Ausstellung produzierte Film „Terra Nova“, der aus mehreren zehntausend Zeichnungszuständen entstanden ist, setzt sich in bewegten und bewegenden Bildern mit der hoffnungsvollen, aber auch verzweifelten Suche der Menschheit nach neuen Lebensräumen auseinander.