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Ausstellungen

La Bohème. Toulouse-Lautrec und die Meister vom Montmartre

Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901) schuf Klassiker der Kunstgeschichte – allen voran das Titelmotiv zur neuen Ausstellung im Kurpfälzischen Museum Heidelberg. Damit warb der Künstler für die berühmte Tänzerin Jane Avril im Varieté Moulin Rouge. Bis heute ist Lautrecs Name eng mit dem Moulin Rouge und den Werbeplakaten für die Tänzerinnen oder den Kabarettisten Aristide Bruant verbunden; seine Werke lassen einen Blick auf eine ganz besondere Zeit und einen sehr speziellen Ort erhaschen. Sie halten das Leben rund um den Montmartre fest und prägen bis heute das Bild der legendären Pariser Belle Époque. Die Ausstellung „La Bohème“ geht der Faszination dieser Plakatkunst nach und versammelt Arbeiten von Henri de Toulouse-Lautrec, aber auch aus seinem künstlerischen Umfeld. Im Zusammenspiel mit kunsthandwerklichen Kostbarkeiten bringt die Schau das einzigartige Flair des Pariser Fin de Siècle nach Heidelberg. Denn wie Toulouse-Lautrec zog es im ausgehenden 19. Jahrhundert viele junge Künstler und Intellektuelle in die Großstadt Paris. Hier kamen sie in den günstigen Studenten- und Vergnügungsvierteln zusammen und prägten mit ihrer Lebensart den Begriff der „Bohème“. Sie galten als unangepasst und freizügig, idealisierten die Kunst und zeigten wenig Wertschätzung für Status und Geld. Insbesondere am Montmartre war ein solch unkonventionelles Leben möglich. Tanzlokale, Vergnügungsstätten und Bars gehörten zum Straßenbild und boten vielfältige Inspiration. Der Alltag abseits der gesellschaftlichen Normen hatte allerdings einen hohen Preis: Das ausschweifende Nachtleben, die Armut und der übermäßige Alkoholkonsum ruinierten die Gesundheit vieler Künstler. Dennoch blieb der Montmartre auch über die Jahrhundertwende hinaus Anziehungspunkt für Künstler, eine Art riesiges Atelier. Einige der bedeutendsten Künstler der Moderne gehörten zu den Bewohnern, darunter Vincent van Gogh, Amedeo Modigliani und schließlich auch Pablo Picasso. Nirgendwo schien es so viel künstlerisches Potenzial zu geben wie auf dem Montmartre – und ein winziger Ausschnitt davon ist jetzt in Heidelberg zu sehen!

 

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