Ausstellungen
Mack im ZKM
Zur Ausstellungseröffnung ließ es sich der 1931 geborene Heinz Mack nicht nehmen, selbst im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zu erscheinen – „Mack im ZKM“ war Mitte September also im doppelten Sinne wahr. Mittlerweile lässt er sich „nur“ noch von seinen Arbeiten vertreten: Rund 130 Werke aus dem Zeitraum 1955 bis 2023 sind ausgestellt, darunter etliche, die nach langer Zeit erstmals wieder rekonstruiert und gezeigt werden. Spiegelobjekte in der gleißenden Wüstensonne, flirrende Farbprismen in der Arktis, lichtreflektierende Stelen, magisch vibrierende Rotoren, golden und silbern strahlende Kuben, virtuelle Volumen, erzeugt durch elektrische Impulse: Heinz Mack, Künstler des Lichts, bringt die Lichthöfe des ZKM auf vielfältige Weise zum Leuchten. Bereits in den 1950er-Jahren suchte er nach einer Harmonie zwischen Mensch, Natur und Technik; 1957 gründete er mit Otto Piene in Düsseldorf die Gruppe ZERO, das Ziel: nichts weniger als die Revolutionierung der Kunst nach dem Krieg. Und revolutioniert hat er gründlich! Er verwendete schon früh natürliche Elemente wie Licht, Feuer, Luft, Wasser oder Sand als vollwertiges gestalterisches Ausdrucksmittel, arbeitete genauso aber auch mit kinetischen Prinzipien und neuen industriellen Materialien wie Aluminium, Acrylglas oder Fresnel-Linsen sowie chemischen Substanzen wie Phosphor und Quecksilber. Seine „Licht-Choreographie“ ist eine in dieser Art zum ersten Mal präsentierte Komposition aus verschiedenen, teils motorisierten Stelen, die Licht und Raum in Vibration versetzt und regelrecht zum Tanzen bringt. Auch beim „Sahara-Projekt“, das seit 1959 einen Fixpunkt in Macks Arbeit bildet und ihn zu einem Pionier der Land-Art in Europa macht, scheinen sich Raum und Zeit aufzulösen. Immer wieder bereiste der Künstler die Wüste, die ideale Voraussetzungen bot, um mit Licht und Raum in reinster Form zu arbeiten. Auf einer großen, den Lichthof 9 fast ausfüllenden Sandfläche werden die Lichtphänomene, die aus dem Zusammenspiel von Macks Lichtobjekten und der gleißenden Wüstensonne entstehen, nun auch im musealen Kontext nachempfindbar.