Ausstellungen
rem: „Streifzüge durch die Natur“
Blickt man sich zur Zeit draußen um, so weiß man, woher die Kunstschaffenden des Jugendstil um 1900 ihre Inspirationen bezogen: direkt aus der Natur. Die aktuelle Sonderausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen widmet sich den „Gläsernen Kostbarkeiten aus dem Jugendstil“ und verspricht allein durchs Ansehen der Exponate ganz anschauliche „Streifzüge durch die Natur“. Da ranken sich Krokus, Tulpen, Veilchen und Daffodilien auf allerlei Gefäßen; detailgetreue Darstellungen wechseln mit fantasievollen Schöpfungen oder ganz auf Fläche und Linie reduzierten Ornamenten ab. Die Natur galt als primäres Vorbild und Stilmittel für die Epoche des Jugendstils. Die Künstlerinnen und Künstler leiteten ihre ästhetische Formsprache direkt von der Natur ab und schufen ein ganz neues Design in der Kunst – damals innovativ und dennoch vertraut; heute historisch und zeitlos zugleich. Der Einsatz verschiedener künstlerischer Techniken und die Vielseitigkeit des Materials im Zusammenspiel mit der Leuchtkraft der Glasfarben verleihen den Motiven eine ganz besondere Ausdruckskraft, ganz gleich, ob es sich dabei um Pflanzen oder Tiere handelt, ob zu Land oder zu Wasser, ob Insekt oder Amphibie, ob Blumen, Gräser, Blattwerk oder Früchte.