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Ausstellungen

Technoseum: 2 Räder – 200 Jahre

Das Rad wurde schon lange vor unserer Zeitrechnung erfunden, aber erst 200 Jahre ist es her, dass jemand zwei Räder hintereinander montierte, dazwischen einen Platz zum Sitzen einrichtete und das Ganze so gestaltete, dass man sich mit den Füßen abstoßen und schwungvoll Strecke machen konnte – ziemlich genau so, wie es heute schon Kindergartenkinder auf dem Laufrad vorführen. Karl Drais heißt der Erfinder der ersten Laufmaschine, der „Draisine“, aus der sich nach und nach das Fahrrad in jener Form entwickelte, die man heute noch fährt: mit Tretkurbeln, Kettenantrieb und Luftbereifung. Und diese Zeitspanne von der ersten hölzernen Draisine bis zum High-Tech-Bike der Gegenwart umspannt auch die Große Landesausstellung „2 Räder ­– 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrades“ im Mannheimer Technoseum. Sie zeigt Laufmaschinen von damals, historische Fahrräder aus allen Entwicklungsphasen – Tretkurbelvelociped, Hochrad und historische Exoten, aber auch jüngere Modeerscheinungen wie das herrlich retro anmutende Bonanzarad – sowie aktuelle Spezialmodelle; thematisiert werden aber auch die sozialen Zusammenhänge rund um das Fahrrad und das wechselvolle Image, das es im Laufe der vergangenen 200 Jahre seit Drais’ berühmter Erstfahrt von Mannheim in Richtung Schwetzingen genoss. Und die Praxis kommt ebenfalls nicht zu kurz: Diverse Fahrradmodelle stehen zur Testfahrt bereit, man kann beispielsweise auf einem Hochrad Probe sitzen, mit dem Nachbau einer Drais’schen Laufmaschine eine Runde drehen oder Fahrräder mit Hartgummi- bzw. Luftbereifung ausprobieren. In einer Werkstatt inmitten der Ausstellung gibt es zudem konkrete Tipps, wie man einen Reifen flickt, die Bremse richtig einstellt oder die Kette korrekt ölt. Denn schließlich soll die Ausstellung die Besucher auch dazu inspirieren, sich öfter selbst in den Sattel zu schwingen!

Wer Lust hat, noch tiefer einzusteigen, findet im Rahmenprogramm so einige Gelegenheiten: Um „Fahrrad – Design und Lifestyle“ geht es am Mi, 05.04. (18 Uhr), wenn die Fahrrad-Journalistin Andrea Reidl über ihre Erfahrungen mit der neuen Reputation der Zweiräder samt Kleidung und Accessoires berichtet; im Osterferienprogramm können Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren lernen, wie man Zweiräder zeichnet (Mo, 10.04., 10-14 Uhr, Anmeldung bis Mo, 03.04.), und die weibliche Seite des Radfahrens steht am Mi, 10.05. (18 Uhr) im Fokus: Tatsächlich bewirkte das Fahrrad einen enormen Schub für die Frauenbewegung, da es die überkommene viktorianische Kleiderordnung mit weiten Reifröcken und engen Fischbein-Korsetten über den Haufen warf und – nicht nur in puncto Mode – ganz neue Freiheiten ermöglichte!

bis 25.06., tägl. 9-17 Uhr, Technoseum, Mannheim, www.technoseum.de

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