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Ausstellungen

Technoseum: Mediengeschichte

Eröffnung: 28.06., Technoseum, Mannheim

Die Kluft zwischen den Generationen zeigt sich anhand von Kleinigkeiten: Jene Menschen, die als Geste für den Vorgang des Telefonierens noch an einer imaginären Kurbel drehen, sterben langsam aus. Das symbolische Hantieren am Wählscheiben-Telefon kennen Erwachsene zwar aus der Kindheit, aber wirklich praktizieren tun’s nur noch hundertprozentige Nostalgiker. Heute hingegen wird getippt und gewischt, wo man gerade geht und steht, und dass das Smartphone auch telefonieren kann, ist eine der weniger wichtigen Randfunktionen. Kaum ein Bereich hat in den letzten Jahren einen so rasanten und für jeden spürbaren Wandel erfahren wie die Medienbranche! Begonnen hat die Entwicklung hin zur Informationsgesellschaft irgendwann im 19. Jahrhundert: Per Telegraf konnten Nachrichten ohne greifbares Medium übertragen werden; Fotografien hielten ein Abbild der Wirklichkeit fest. Es folgten Radio, Fernsehen und Computer. Mit „Immer kleiner, immer schneller, immer leistungsfähiger“ ist heute die Richtung vorgegeben – da tut ein Blick in die Vergangenheit ab und an mal ganz gut! In der neuen Sonderausstellung im Mannheimer Technoseum wird jener möglich gemacht. Da ist zum Beispiel das älteste noch erhaltene Tonbandgerät der Welt, ein Magnetophon K2 von AEG aus dem Jahr 1936, zu sehen oder aber ein Original-Telegrafenmast, eine Radiomechaniker-Werkstatt aus der Nachkriegszeit und Fernseh-Reportage-Equipment aus den 1960er Jahren. An interaktiven Stationen kann man chinesische Winkekatzen programmieren oder einen Einstellungstest für das „Fräulein vom Amt“ absolvieren, jenen ausgestorbenen – und ziemlich stressigen! – Beruf, der früher Gesprächspartner am Telefon zusammenführte. Und wer sein Smartphone mitbringt, kann Vergangenheit und Gegenwart brillant kombinieren: Per App und Augmented Reality ist es zum Beispiel möglich, per Stream auf dem eigenen Smartphone einem Telegrafenarbeiter beim Erklimmen eines Mastes zuzusehen oder in das Innere einer Braun’schen Röhre zu schauen.

 

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