Ausstellungen
Tomas Schmit – Bald ist wieder Schneckentreffen
01.07.-17.09., Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
Ist es Kunst, wenn ein Mensch so lange Wasser von einer Flasche in die nächste füllt, bis keines mehr da ist? Tomas Schmit tat das in den Sechzigern, und weil diese und ähnliche Aktionen in keine der bislang gängigen Kategorien passten, brauchte es einen neuen Begriff – Fluxus nannte man die Bewegung, die mehr auf den schöpferischen Prozess fokussiert als auf das meisterhafte (und als „bürgerlich“ gescholtene) Kunstwerk. Schmit kam über Nam June Paik und George Maciunas in den Kreis der Fluxus-Pioniere und begann Ende der Sechziger Jahre zeichnerisch zu arbeiten. In humorvoller Weise thematisiert er Phänomene der Wahrnehmung und der Sprachlogik; seine wortspielerischen Arbeiten sieht er als Teil eines Forschungsprojekts zur Evolution der Sinne und des Denkens. Dabei geht er immer von eigenen, konkreten Beobachtungen aus und behandelt in Zeichnungsserien und Texten unerklärliche Phänomene – zum Beispiel „Übung für mutige: sich farben vorstellen, die es nicht gibt“ (1985). Und auch ob sich die titelgebenden Schnecken auf ihrem langsamen Weg geradeaus wirklich so bald treffen wie versprochen, ist eine Überlegung zum Weiterdenken...