Bühne
Ballet Revolución – Fünf Fragen an Jorge González
Sie revolutionieren die Genres: Zwischen Ballett und Streetdance erschließt sich die Tanzcompany „Ballet Revolución“ (Fr, 09.02., 20 Uhr, Sa, 10.02., 15 und 20 Uhr, So, 11.02., 14 Uhr, Rosengarten, Mannheim, www.ballet-revolucion.de) ganz neue Räume, um sie gleich darauf tanzenderweise zu nutzen. Der musikalische Hintergrund ist dem modernen Ohr nicht fremd: Justin Timberlake, Enrique Iglesias, Justin Bieber, Coldplay oder Adele liefern das Material für den Soundtrack, der von der siebenköpfigen Live-Band mitreißend umgesetzt wird. Doch zum Erfolg tragen nicht nur diejenigen bei, die auf der Bühne sichtbar sind – auch im Hintergrund wirken große Namen mit. Zum Beispiel Mark Brady und Ralf Kokemüller als Produzenten, Aaron Cash und Roclan González Chávez als Choreografen, Osmar Salazar Hernandez als Musical Director und Jorge González als Kostümdesigner, der hier seine Leidenschaften Mode und Tanz miteinander vereinen kann. Für Delta im Quadrat gab „der König der High-Heels“ Antworten auf fünf Fragen.
Delta im Quadrat: Herr González, was inspiriert Sie bei Ihrer Arbeit am meisten?
Jorge González: Kostüme zu kreieren und zu designen! Da diese Arbeit nur im Team funktioniert, arbeite ich eng mit den Choreografen zusammen, besuche die Proben und spreche mit den Tänzern. Es ist wichtig, genau zu wissen, was die Choreografien vermitteln sollen. Außerdem dürfen die Kostüme die Tänzerinnen und Tänzer bei ihrer Performance nicht einschränken. Es muss sich für sie anfühlen wie eine zweite Haut.
DiQ: Was ist das Wertvollste, das Sie von Ihren Eltern gelernt haben?
JG: Auf Kuba steht die Familie an erster Stelle. Wir haben immer viel Zeit miteinander verbracht, meine Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen waren fast jedes Wochenende zu Besuch. Durch die enge Verbindung zu meiner Familie und besonders meinen Eltern habe ich vieles lernen dürfen. Wenn ich mich aber auf drei Dinge festlegen müsste, dann die Wichtigkeit der bedingungslosen Liebe zur Familie, Respekt sowie Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen.
DiQ: Welchen Designer bewundern Sie aktuell am meisten und warum?
JG: Oh, da kann ich mich gar nicht auf einen festlegen! (lacht) Die Kollektionen und Designs von Rick Owens, Bénédí und Walter van Beirendonck finde ich super. Erst vor ein paar Tagen war ich in Rick Owens’ Store in Los Angeles. Hätte ich noch mehr Reisekoffer dabei gehabt, wären sicherlich einige Teile mehr mit nach Deutschland gekommen. (lacht)
DiQ: Was ist Ihre Lieblingsspeise?
JG: Ich liebe Sushi und Sashimi. Es ist gesund, schmeckt und ich fühle mich danach noch fit. Okay, es kommt natürlich immer darauf an, wie viele Sushirollen ich dann wirklich gegessen habe... (lacht)
DiQ: Sie waren gerade als Kostümdesigner für Ballet Revolución in Kuba. Wie kamen Sie zu diesem Projekt?
JG: Diese Geschichte ist wirklich lustig, da das Ganze zufällig geschah. Ich war damals auf Kuba und habe dort Urlaub gemacht. Beim Mittagessen in einem Restaurant traf ich auf die Produzenten von „Ballet Revolución“, Mark Brady und Ralf Kokemüller. Wir kannten uns bereits seit langer Zeit und sprachen über meine damals aktuelle Modekollektion „ChicasWalkpresentedbybonprix“. Daraufhin fragen sie mich, ob ich nicht Interesse hätte, als Kostüm-Designer für „Ballet Revolución“ tätig zu werden und luden mich zu einer Probe der Künstler nach Zürich ein. Als ich die Tänzer und ihre Show dann vor Ort erleben durfte, war ich vollkommen begeistert und sagte dem Angebot ohne zu zögern zu. Das war 2012 – seitdem bin ich dabei.