BASF-Künstlerporträt: Jean Rondeau

Wenn einer schon die Bezeichnung einer musikalischen Form als Nachname trägt, was sollte dann anderes aus ihm werden als ein Musiker? Für Jean Rondeau gab es nur einen Weg: Seitdem er als Kind – geboren ist er 1991 in Paris – im Radio ein Cembalostück hörte, wollte er selbst die Welt der Tasteninstrumente erkunden. Es folgte intensiver Cembalounterricht, ein Klavierstudium und ein neugieriges Hineinschnuppern in die verschiedensten Ecken des musikalischen Kosmos. Längst ist Rondeau auch abseits der Alten Musik erfolgreich, gründete mehrere Jazz-Ensembles und komponierte die Musik zu Christian Schwochows Filmbiografie über Paula Modersohn-Becker (Filmvorführung: 02.12., Atlantis Kino, MA). BASF Kunst & Kultur widmet dem Franzosen mit der wilden Frisur ein Künstlerporträt, das so vielseitig ist wie der Künstler selbst. Angefangen wird weit in der Vergangenheit: Das Quatuor Nevermind pflegt die Leidenschaft für Alte Musik, z.B. von Marin Marais oder François Couperin, und garniert diese mit Folklore und Elementen des Jazz – stets in der raffinierten Besetzung von Flöte, Geige, Viola da Gamba und Cembalo (01.12., BASF-Gesellschaftshaus).
Auch das Konzert am 04.12. im Feierabendhaus konzentriert sich auf Barockes mit französischer Note; hier dirigiert Marie Jacquot die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Die „Bach-Dynastie“ steht am 06.12. im Mittelpunkt – rund 70 Angehörige der Musikerfamilie haben ihre Spuren als Hof-, Stadt- oder Kirchenmusiker hinterlassen. Jenen ging der Musikjournalist Volker Hagedom akribisch nach; für die Klangbeispiele von Christoph, Johann Sebastian und Wilhelm Friedemann Bach sorgen Rondeau und ein Kammerensemble. Ein Geniestreich quer durch die Zeiten, Welten und Genres ist "Jasmin Toccata", ein Abend, bei dem die Raffinesse orientalischer Verzierungen in der kunstvollen Ornamentik des Barocks ihre Entsprechung findet - ausgeführt von Jean Rondeau sowie Thomas Dunford an der Laute und Keyvan Chemirani an den Percussions (07.12., Cinema Paradiso & Arte). Und zum Encore-Konzert im Rahmen von „Enjoy Jazz“ am 03.12. setzt sich Rondeau ausnahmsweise auch mal an den Konzertflügel und spielt eine rund einstündige Jazzsession... Foto: Edouard Bressy