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Bühne

Büchners „Woyzeck“

Woyzeck begegnet uns als „astronomisches Pferd“, als Ausstellungsstück, als Laborratte, als geschlagener Straßenköter. Mit fiebrigen Augen durchwühlt er Kleiderberge, die textilen Überreste von Menschen, deren Fasern die Geschichte von Gewalt erzählt, die der Mensch dem Menschen angetan hat, immer wieder und weiter antut. Woyzeck alias Rouven Honnef lässt sie nun vor unseren Augen wiederauferstehen: Wie Untote tauchen sie aus dem Kleidermeer auf: Marie, der Tambourmajor, der Doktor, der Hauptmann... Die Zuschauer sind die Voyeure, die dieser „Menschenschau“ beiwohnen. Auf dem kapitalistischen Markt wird Woyzeck zur zynischen Allegorie für die überall verratenen und verkauften „Bastarde“, für die wir kein Auge haben, die sich immer schon in den schattigen Ecken irgendwelcher Hinterhöfe herumdrücken, sich in Altkleidercontainern wegducken und ihrem eigenen Getriebensein hinterherdackeln...

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