Bühne
Dantons Tod
Mit erst zweiundzwanzig Jahren, in nur fünf Wochen, schreibt Georg Büchner 1835 sein erstes Theaterstück nieder: „Dantons Tod“. Die darin geschilderten historischen Vorgänge liegen zu dem Zeitpunkt etwa vierzig Jahre zurück: Das Stück behandelt die Französische Revolution, deren Motto „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ unser Verständnis von moderner europäischer Demokratie bis heute prägt. Büchner zeigt aber nicht den triumphalen Auftakt, den Sturm auf die Bastille 1789. Er konzentriert sich auf wenige Tage im Frühjahr 1794, als die Revolution in Trümmern liegt und der Terror der Guillotine herrscht. Die ehemaligen Weggefährten Danton und Robespierre stehen einander als ideologische Gegner gegenüber, unversöhnlich, kaum zu einer gemeinsamen Sprache fähig. Das macht „Dantons Tod“ aufs Neue aktuell und mit ihm die ewige Frage: Wie soll man umgehen mit politischem und menschlichem Scheitern, das in eine Welt des Populismus, der Demagogie und des Nationalismus führt? Woher nimmt man den Mut, demokratische Ideale zu verteidigen?