Bühne
Das Käthchen von Heilbronn
Heinrich von Kleists Ritterstück „Das Käthchen von Heilbronn“ beginnt mit einem mittelalterlichen Femegericht. Graf Wetter vom Strahl muss sich gegen Vorwürfe verteidigen, er habe das Käthchen manipuliert und gefügig gemacht. In der Inszenierung von Elsa-Sophie Jach ist zum Auftakt ein Live-Video zu sehen: Es zeigt eine Teegesellschaft, in der sich der zeitlebens umstrittene Dichter für sein Werk rechtfertigt. Diese Szene basiert auf Christa Wolfs Roman „Kein Ort. Nirgends“, der Kleists Verlorenheit in der Welt und der Gesellschaft nachgeht. Heinrich von Kleist wird hier von Vincent zur Linden gespielt, einem charismatischen jungen Ensemblemitglied des Residenztheaters. Wenig später verwandelt er sich in das junge Mädchen aus Heilbronn, das dem Grafen vom Strahl im Glauben an eine Prophezeiung wie ein Schatten folgt. (Foto © Sandra Then)