Bühne
Der 41. Heidelberger Stückemarkt – Avantgarde im Theater
Der Frühling ist traditionell eine Zeit für Neues – auch im Theater. Darum lädt auch in diesem Jahr das Theater und Orchester Heidelberg erneut zum „Heidelberger Stückemarkt“, dem großen Festival für Gegenwartstheater. Vom 26. April bis 05. Mai bietet der Stückemarkt in eindrücklicher Weise einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen und das große Spektrum an Formen, Erzählweisen und Themen in der zeitgenössischen deutschsprachigen Dramatik. Da steckt eine Menge Arbeit im Vorfeld drin: Ganze 100 Texte wurden für den Autor*innenwettbewerb eingereicht, sondiert und gelesen. Die nominierten Stücke zeigen eine große Bandbreite an gesellschaftlich relevanten Themen; es geht darin um die Schwierigkeiten der Integration, um Familientraumata und Trauerarbeit, um künstliche Intelligenz oder die drohende Rechtsradikalisierung. Dabei erreichen die Texte trotz der schweren Inhalte oft eine beeindruckende Leichtigkeit. Die Gastspiele aus dem deutschsprachigen Raum und auch aus dem diesjährigen Gastland Georgien durchzieht als inhaltliche Linie die Auseinandersetzung mit antiken mythologischen Stoffen und ihre Überschreibungen. Eröffnet wird das Festival am 26. April mit dem Stück „Blaupause“ von Leonie Lorena Wyss, einem Siegesstück des letztjährigen Wettbewerbs, das anrührend, komisch und sprachstark eine queere Coming-of-Age-Geschichte erzählt. Neben den Aufführungen der aktuellen Wettbewerbe und der Stücke aus Georgien – hier ist beispielsweise das Gastspiel „Medea s01e06“ (Foto © Juda Khatia Fsuturi) hervorzuheben – versammelt der Heidelberger Stückemarkt wieder eine Vielzahl herausragender Uraufführungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, unter anderem vom Deutschen SchauSpielHaus Hamburg, dem Schauspiel Stuttgart oder auch dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Abgerundet wird das Programm durch Publikumsgespräche, Podiumsdiskussionen, Konzerte und Partys.