Bühne
Die Festspiele Ludwigshafen 2022
Herbstzeit ist Festspielzeit in Ludwigshafen! Von Anfang Oktober bis Mitte Dezember hat Intendant Tilman Gersch eine Vielzahl bekannter Ensembles aus dem In- und Ausland ins Theater im Pfalzbau eingeladen, und mit Shakespeares „Macbeth“ steht auch eine echte Ludwigshafener Eigenproduktion auf dem Festspiel-Programm – Premiere ist am 13. Oktober. „Anne-Marie die Schönheit“ heißt Yasmina Rezas neuestes Stück, das Peter Carp am Theater Freiburg inszeniert hat. Der anrührend-komische Monolog einer alternden Diva ist eine Hommage an all die Schauspielerinnen, die es nicht auf die ganz großen Bühnen geschafft haben – gespielt wird Anne-Marie auf Wunsch der Autorin von einem Mann. Das Khashabi-Theater Haifa kommt am 21.10. mit dem provokanten Zwei-Personen-Stück „The Museum“ (arabisch mit dt. Untertiteln) in die Pfalz und versucht, die Mechanismen zu verstehen, die Menschen zu Terroristen machen. Jean-Paul Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ vom Wiener Burgtheater, ein Klassiker des Existenzialismus, ist dann am 29. und 30.10. zu sehen. Das Tanzprogramm ist natürlich ebenfalls gewohnt opulent: Eröffnet werden die Festspiele Ludwigshafen am 07.10. mit Akram Khans Tanzstück „Jungle Book reimagined“, es folgen Gastspiele der Compañia Nacional de Danza Madrid, der Royal Danish Opera Kopenhagen, des Wiener Staatsballetts, der Carolyn Carlson Company und von Aterballetto sowie Eric Gauthiers vielbeachtetes Corona-Stück „Seven Sins“ nebst Hip-Hop-Tanztheater und Performances wie „Gootopia“ (16.10.), einem glibberigen Abend, bei dem der Schleim als Urmaterial des Lebens eine Hauptrolle spielt. Die neue Reihe „Salon Populaire“ glänzt mit Lesungen u.a. von Navid Kermani („Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“), Daniel Schreiber, PeterLicht und Katerina Poladjan. Hinzu kommen Konzerte, beispielsweise von der slowenischen Kultband Laibach am 26.10., und auch eine kulturpolitische Diskussion ist wieder geplant.