Bühne
Die neue Spielzeit am Theater im Pfalzbau
Am 07.09. geht es – zumindest auf eine Art – wieder weiter: Die Theaterkasse öffnet und beginnt den Vorverkauf für die Ludwigshafener Spielzeit 2023/34 am Theater im Pfalzbau. Gut zwei Wochen später schlendern dann endlich auch wieder Theatergäste durchs Haus und warten gespannt darauf, dass sich der Vorhang zum ersten Mal in der Saison wieder hebt – fürs Musiktheater „Il Trovatore“ (Foto © NTM), mit dem das Nationaltheater Mannheim wieder einmal zu Gast auf der anderen Seite des Rheins ist. Auf den aktuellen Stand der Dinge bringt uns der Intendant Tilman Gersch im Interview.
Delta im Quadrat, Beate Schittenhelm: Herr Gersch, wie haben Sie die Sommerpause verbracht – und was ist derweil im Theater geschehen?
Tilman Gersch: Auf dem Campingplatz habe ich mit Freude etwas Urlaub an der See gemacht und davor auch ein Theaterfestival besucht. Die Kenntnis von Produktionen aller Genres ist für mich sehr wichtig, um ein gutes Programm für unsere Zuschauer zusammenzustellen. Im Theater laufen in der Sommerzeit die Wartungen und die Abnahme der Brandmeldeanlage. Außerdem fange ich mit den Proben zu unserer Festspielproduktion „Philoktet“ und „Antigone“ von Sophokles an.
DiQ: Ist das Ensemble und das Team bereit für die neue Spielzeit oder steckt man noch mitten in den Proben und Vorbereitungen? Die ersten Aufführungen sind ja doch noch ein paar Wochen hin…
TG: Die Proben laufen mit dem engagierten Ensemble, wir nutzen dafür die spielfreie Zeit auf der Hauptbühne. In einem Haus ohne festem Ensemble sind die Abläufe immer etwas anders. Die meisten Kolleginnen und Kollegen befinden sich natürlich im verdienten Jahresurlaub, aber die verbliebenen organisieren die Abonnements und Kartenverkäufe. Auch gehen unsere Werbeprodukte in den Druck.
DiQ: Was haben die Pfalzbau Bühnen an Eigenproduktionen geplant?
TG: Am 03. und 04.11. wird das Doppelprojekt „Philoktet“ und „Antigone“ von Sophokles unter meiner Regie Premiere bei den Festspielen haben. Die konzentrierten Fassungen der Stücke von Barbara Wendland beschäftigen sich mit den zentralen Fragen des Umganges im gesellschaftlichen Zusammenleben. Wenn man in einer Gemeinschaft leben will, muss man Einsicht in deren Zwänge haben. Hier werden zwei Figuren gezeigt, die aber auf sehr unterschiedliche Weise nein sagen. Wie konstruktiv oder zerstörerisch kann es sein, nein zu sagen?!
DiQ: Und wer kommt in den nächsten Monaten als Gast auf die Bühne? Können Sie uns einen kleinen Überblick geben?
TG: Große Namen, große Bühnen! Robert Wilsons „Dorian“ mit Christian Friedel vom Düsseldorfer Schauspielhaus, das Burgtheater Wien mit dem „Weiten Land“ mit Michael Mertens, die Berliner Volksbühne mit Fabian Hinrich in „Geht es dir gut?“, das Thalia Theater Hamburg mit Kirill Serebrennikovs „Der schwarze Mönch“, Ullrich Mathes in „Der Menschenfeind“ und vieles mehr…
DiQ: Der Herbst ist traditionell ja die Zeit der Festspiele Ludwigshafen – was wird es da zu sehen geben?
TG: Neben dem großen Schauspiel kommt Tanz der Spitzenklasse: das NDT 1 mit Choreografien von Sharon Eyal und Marco Goecke, die Cloud Gate Company aus Taiwan mit Lunar Halo, die Batsheva Dance Company aus Israel, Marie Chouinard mit M, die Compagnie Käfig mit Folia – Barockmusik mit getanzten Hiphop-Elementen. Nach einer Reihe der Veranstaltungen wird es wieder kleine Konzerte mit interessanten neuen Bands geben, der Eintritt ist dabei in der Karte für das Schauspiel oder den Tanz inkludiert. Alles Wichtige an Infos und Terminen findet sich wie immer unter der Adresse
www.theater-im-pfalzbau.de online.