Ein Volksfeind

Dr. Thomas Stockmann macht sich unbeliebt: Er weiß um einen Skandal, der für ein kleines Kurstädtchen in Norwegen den Ruin bedeuten würde, käme er ans Licht. Denn das Wasser ist verseucht und die Schuldigen finden sich pikanterweise ausgerechnet in der Firma der Schwiegereltern. Zudem ist der Bürgermeister des Doktors Bruder, und der wäre auch nicht gerade beglückt, wenn ein Skandal seine Amtszeit überschattet. So stehen sich verschiedene Haltungen unvereinbar gegenüber, Persönliches mischt sich mit Offiziellem, Macht mit Moral. Und aus dem Aufklärer wird „Ein Volksfeind“ in Henrik Ibsens Theaterstück von 1882, das heute noch genauso aktuell und vielsagend ist wie damals: Jeder Zuschauer erkennt, dass der Skandal um das dreckige Wasser problemlos durch ein Drama der heutigen Zeit austauschbar ist und dass immer noch ähnlich zynisch und kurzsichtig im eigenen Interesse argumentiert wird, wenn es ums Eingemachte geht...