NAVIGATION

Zurück

Bühne

Fünf Fragen an Iván Pérez

Der Nachfolger von Nanine Linning am Theater Heidelberg ist gefunden: Der spanische Choreograf Iván Pérez (Foto: Sebastian Bühler) übernimmt die künstlerische Leitung des neuen Dance Theatre. 1983 geboren, vertritt er erneut die junge Riege der Choreografen – er ist ungefähr so alt wie Linning es war, als sie am Theater Heidelberg anfing. Durch seine Arbeit soll Heidelberg weiterhin „Tanzstadt“ bleiben: Mit der Performance „The Inhabitants“ im Technologiepark gab er im September seinen Einstand; nun steht „Impression“ als Kooperation des neuen DTH-Ensembles und des Philharmonische Orchesters in den Startlöchern (Einführungsmatinee: Sa, 01.12., 11 Uhr, Premiere: Fr, 07.12., 19.30 Uhr, weitere Aufführungen: 09./14./23./27.12., 13./18.01.). Im März folgt dann als dritte Inszenierung die deutsche Erstaufführung von „Becoming“, einer bewegungssprachlichen Auseinandersetzung mit der Veränderung. In fünf Fragen erzählt Pérez über sich, seine tänzerische Herkunft und seine Pläne in Heidelberg.

Delta im Quadrat: Herr Pérez, wie begann Ihre Arbeit als künstlerische Leitung des neuen Dance Theatre Heidelberg ab der Spielzeit 2018/19?

Iván Pérez: Die frühe Premiere von „The Inhabitants“ war ein sehr aufregender und vielversprechender Start hier am Dance Theatre Heidelberg. Das Heidelberger Publikum und die Kritiker haben das Stück sehr gut aufgenommen. Gleich darauf haben wir schon mit unserem neuen Stück begonnen, „Impression“. Obwohl es erst im Dezember Premiere hat, haben wir eine kleine Voraufführung in Maastricht bei den Nederlandse Dansdagen gegeben. Neben unserer choreografischen Arbeit haben wir außerdem ein neues Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, welches bis jetzt den ersten DTH-Film, einenWorkshop, ein Open-Studio-Event und ein neues Talk-Format mit dem Titel „Einblicke“ beinhaltet.
DiQ: Der Heidelberger Intendant Holger Schultze bezeichnet Sie als spannendsten Nachwuchs-Choreografen Europas. Wie lange sind Sie schon als Choreograf tätig?

IP: Das ist ein starkes Statement von Herrn Schultze. Ich denke, dass seine Aussage auch zeigt, wie unterstützend er sich im Hinblick auf meine Arbeit und meinenWerdegang als Choreograf zeigt. Mein erstes Solo habe ich im Alter von elf Jahren entwickelt, mit 19 habe ich mit meinen Choreografien zum ersten Mal an Wettbewerben teilgenommen. Weiter getanzt und choreografiert habe ich bis 2011. Mit 27 Jahren hatte ich dann mein professionelles Debüt mit einer Choreografie für die zweite Kompaniedes Nederlands Dans Theater. Seitdem habe ich meine ganze Energie in meine Karriere als Choreograf gesteckt.

DiQ: Was zeichnet Ihre Choreografien aus? Haben Sie einen besonderen Stil?

IP: Meine Arbeit wird oft als „körperlich und emotional“ beschrieben, vielleicht könnte das mein Stil sein. Ich interessiere mich sehr dafür, wie wir in Beziehung zu uns selbst und zur Welt um uns herum stehen, mit unserem Körper als Quelle von Wissen und emotionaler Tiefe. Zudem interessiere ich mich auf philosophischer Ebene auch dafür,wie Menschen die Fähigkeit entwickelt haben, nachdenklich und reflektiert zu sein.

DiQ: Welche Art von Aufführung können wir von Ihrem Debut am Tanztheater erwarten?

IP: „Impression“, mein erstes Stück mit dem Dance Theatre Heidelberg, beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeutet, als „Millenial“, als Teil der sogenannten Generation Y, geboren zu sein. Sie können kraftvolle und überwältigende Musik des Philharmonischen Orchesters Heidelberg erwarten. Die Musik ermutigt die Tänzer dazu, sich demPublikum gegenüber zu öffnen und ihre Hoffnungen und Ängste zu teilen. Das Ganze erinnert an eine traumhafte Welt mit Science-Fiction-Einflüssen.

DiQ: Was sind Ihre zukünftigen Ziele für das Tanztheater Heidelberg?

IP: Mit „Impression“ möchte ich zu einem Dialog zwischen den Generationen über unsere Zukunft und die Welt, in der wir leben, anregen.

Kommentare


WERBUNG