
Bühne
„Faust“ in leichter Sprache sehen und verstehen
Das Nationaltheater Mannheim bringt Johann Wolfgang von Goethes „Faust“ in leichter Sprache auf die Bühne. Bearbeitet wurde das Stück von Daniel Cremer, Mascha Luttmann und Tina Lackner. Die Produktion entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Gemeindediakonie Mannheim. Die Schauspieler und Schauspielerinnen haben die Textfassung mit Beschäftigten der Werkstatt Vogelstang durchgearbeitet und auf Kriterien der Leichten Sprache hin geprüft. Während des Lesens wurden einige Begriffe angepasst – so wurde z.B. aus einem „Magier“ ein „Zauberer“ und „er hat viel studiert“ wurde zu „er hat viel gelernt“. Mit der Übersetzung in Leichte Sprache wird Goethes Faust für alle zugänglich erzählt. Im spielerischen Umgang mit der barrierearmen Sprachform entsteht ein konkreter Zugriff auf den bekannten Klassiker: die Wette zwischen Gut und Böse, das Leiden des Intellektuellen an der Frage nach dem Sinn und die kontroverse Beziehung zur jungen Margarete. Doch auch die goetheschen Verse sind immer wieder zu hören – etwa als verlegener Gelehrtensprech Fausts oder als Zauberspruch der Hexe. Am 13. April ist die Aufführung als „Relaxed Performance“ geplant und besonders barrierefrei: Es gibt alternative Sitzmöglichkeiten wie Sessel und Sitzsäcke, einen erhellten Publikumsraum, einen Ruheraum sowie die Möglichkeit, früh zu kommen und bei Bedarf den Saal auch während der Vorstellung einfach mal kurz zu verlassen.