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Bühne

Heidelberger Frühling: Lasst uns spielen!

„Lasst uns spielen!“, wünschen sich die vielen Musikerinnen und Musiker, die den „Heidelberger Frühling“ als großes Klassikfestival schon fest in ihrem Terminkalender eingeplant hatten. „Lasst uns zuhören!“, wünscht sich das Publikum. Die Pandemie begrenzt für beide Seiten die Möglichkeiten, aber: Möglichkeiten gibt es! Wegen unklarer Öffnungsperspektiven und fehlender Planungssicherheit musste die Jubiläumsausgabe des Festivals im 25. Jahr ihres Bestehens zwar abgesagt werden, aber ein Digitalprogramm soll es geben – und eine offen zugängliche Ausstellung auf dem Heidelberger Universitätsplatz. Dort steht ein übergroßes Lautsprecher-Objekt, das interaktiv vom Besucher als Sprachrohr, Spielraum oder Bühne genutzt werden kann. Tagsüber spielt es von 10-20 Uhr Installationen aus dem Audio-Archiv; täglich um 18.30 Uhr ertönen Live-Mitschnitte von Konzerten der vergangenen Jahre. Eine Fotoausstellung stellt dazu eine Auswahl an besonderen Momenten aus 25 Jahren Festivalgeschichte vor.

Für das digitale Konzertprogramm haben langjährige künstlerische PartnerInnen, aber auch DebütantInnen beim Heidelberger Frühling zugesagt. In der Alten Aula der Universität und dem Frauenbad spielen sie unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts und mit regelmäßigen Testungen; übertragen werden die Veranstaltungs-Streams auf einer eigens errichteten Plattform (www.frueling25.de). Anfang April eröffnet sich da der „Kosmos Jörg Widmann“ um den Klarinettisten, Komponisten und Inspirator, der dem Heidelberger Frühling schon seit 2004 ein treuer Begleiter ist. Da treffen sich zum Beispiel drei aus München: Die Geigerin Sarah Christian und der Cellist Maximilian Hornung sind zwar Beinahe-Nachbarn vom Münchner Widmann, kommen aber bei „Lasst uns spielen!“ erstmals musikalisch mit ihm zusammen – bei der Interpretation der „Heidelberger Duos“ nämlich, die Widmann während eines seiner Festivalaufenthalte in dieser Fassung komponiert hat (Fr, 09.04., 20 Uhr). Seine Streichquartette Nr. 1, 3 und 4 studiert er am Sa, 10.04. mit den drei Ensembles Malion Quartett, Quatuor Mona und Kaléko Quartett in öffentlichen Proben ein; abends folgt dann das Konzert. Und am So, 11.04. greift Jörg Widmann selbst zum Instrument: für ein Konzert mit Pierre-Laurent Aimard am Klavier und Werken von Alban Berg, Jörg Widmann, György Kurtág und Carl Maria von Weber.

Noch mehr Kammermusik gibt es in verschiedenen Besetzungen, beispielsweise im Duo Violine und Violoncello (18.04. mit Alina Pogostkina und Maximilian Hornung) oder im Trio „All’Ongarese“ (14.04. mit Sarah Christian, Jano Lisboa und Maximilian Hornung); hundertprozentig coronakonform im Solo-Konzert (allerdings mit zwei verschiedenen Celli und teilweise mit zwei Bögen gleichzeitig spielend!) tritt der Cellist Jonas Palm am 06.04. auf, und Freunde der Vokalmusik können sich den 17.04. vormerken, wo Fellows der Lied Akademie eine Melodram-Nacht rund um Viktor Ullmanns „Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ gestalten.

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