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Bühne

Lesen.Hören 15

Ja sicher, Bücher lesen und Podcasts hören, das konnte man die ganze Zeit. Aber es war in den letzten Monaten doch eine eher einsame Sache, so ganz ohne Austausch, ohne Gemeinsamkeit und ohne das Live-Erlebnis einer „echten“ Autorenlesung. Gerade im Februar und März fiel dieses Fehlen besonders auf, denn eigentlich hätte da die 15. Auflage des Mannheimer Literaturfestivals „Lesen.Hören“ stattfinden sollen. Und tat es bekanntlich nicht. Mittlerweile aber überwiegt der Optimismus, dass der Ersatztermin im Juli stattfinden darf, und fast alle der literarischen Gäste sind glücklicherweise so flexibel, dass sie auch den neuen Zeitplan wahrnehmen können! Insa Wilke, die für das Programm zuständig ist, sieht in der Verschiebung auch eine Chance, denn es tun sich dadurch ganz neue Perspektiven auf: „Wie hat sich in den zusätzlichen Monaten der Blick schon verändert? Wie werden Thilo Mischke und seine Gäste nach den Landtagswahlen die rechte Szene besprechen und wie Leif Randt und Felix Stephan die Helden des Pop, nachdem Christian Kracht „Eurotrash“ geliefert hat? Wenn wir nicht im Februar, sondern im Juli nach China blicken – macht das einen Unterschied? Und die Zukunft, die Janina Loh und Gert Scobel denken, gibt es sie noch oder gibt’s sie erst recht?“, fragt sie sich und ihre Gäste. Und zwar gleich in der Auftaktveranstaltung: Mit dem kosmopolitischen Multitalent Shary Reeves spricht sie am 01. Juli über „die Bücher ihres Lebens“, jene Texte, die ihr die Welt bedeuten. Es folgt ein „Solo für Sophie“ (Passmann) und ein musikalischer Vormittag mit Paul Maar und dem Roman seiner Kindheit, „Wie alles kam“ – und dann reiht sich beinahe nahtlos Tag für Tag eine Lesung an die andere, es gibt Gelegenheit für Gespräche, den Mut zum Austausch und eine Horizonterweiterung, die sich weit über den Raum zwischen zwei Buchdeckeln hinaus erstrecken darf!

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