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Bühne

NTM goes Interim – der Umzug des Nationaltheaters

Das Nationaltheater Mannheim muss sein angestammtes Haus am Goetheplatz verlassen: Brandschutz und andere Auflagen erfordern eine umfassende Generalsanierung, was heißt, dass für fünf Jahre Baustelle herrscht und der Theaterbetrieb woanders stattfinden muss. Für die vier Sparten Oper, Schauspiel, Tanz und Junges NTM wurden sieben Interims-Spielstätten gefunden – was den spannenden Nebeneffekt mit sich bringt, dass das Theater damit auch an ganz neuen Orten präsent sein wird. Zwei davon, die extra für das NTM umgebaut und angepasst wurden, sind das „Alte Kino Franklin“ und die „Oper am Luisenpark“, kurz: OPAL. Ersteres als Teil des ehemaligen Kasernengeländes im Nordosten Mannheims beherbergt die Sparten Schauspiel und Tanz; in Letzterem werden vor allem Opernproduktionen ihr zeitweiliges neues Zuhause finden. Gespielt wird hier „en suite“, also in Serie: Ein Stück hat Premiere, läuft eine gewisse Zeit, dann wird alles wieder abgebaut und das nächste Stück folgt. Mit Repertoirestücken geht man auch mal über den Rhein und nutzt die Bühne des Pfalzbaus Ludwigshafen, und auch das Schwetzinger Schlosstheater bietet einigen NTM-Produktionen eine Bühne. Ungehindert fortgesetzt werden kann der Spielbetrieb in theatereigenen Räumen wie dem Tanzhaus Käfertal, dem regulären Probenzentrum des Tanzensembles, oder dem Studio Werkhaus, wo nach den Theaterferien die ersten Produktionen der Spielzeit 2022/23 gezeigt werden sollen. Gänzlich unbetroffen von der Generalsanierung ist das Junge NTM, das weiterhin die Alte Feuerwache nutzen kann. Auch für Theaterkasse und Abobüro steht ein Umzug an: Am 01.09. eröffnen die neuen Räumlichkeiten für beide Abteilungen am zentralen Standort in O7, 18 mitten in Mannheim. Gefeiert wird das Ende einer Ära natürlich auch: „Auf zu neuen Ufern“ nennt sich das spartenübergreifende Fest (23./24.07.) mit künstlerischem Programm und einer großen Auktion von Kostümen, Requisiten und anderen Schätzen aus dem Theaterfundus.

Doch noch ist das alles Zukunftsmusik: Bis zur Sommerpause bleibt das altbekannte Goetheplatz-Gebäude im Zentrum des Geschehens. Dort wird als Highlight im Juli der komplette Wagner’sche „Ring des Nibelungen“ szenisch neu von Yona Kim – und mit dem scheidenden Generalmusikdirektor Alexander Soddy am Pult – umgesetzt; mit „Speed“ gibt es eine temporeiche Tanz-Uraufführung; „Urban Nature“ ergänzt die Rimini-Protokoll-Produktion der Kunsthalle, und die Oper „Così fan tutte“ gestaltet den Auftakt eines mehrjährigen Mozart-Da-Ponte-Zyklus.

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