Bühne
NTM: Von Premieren und Dernièren…
Das Helle kann nicht ohne das Dunkel existieren, Schatten und Licht sind unzertrennlich und – vor allem im übertragenen Sinne – allgegenwärtige Zustände des menschlichen Lebens. Mit „Ombra e Luce. Gesänge von Liebe und Finsternis“, einem barocken Abend mit Monteverdi-Madrigalen, feiert Anfang Oktober die erste Produktion der NTM-Spielzeit 2021/22 ihre Premiere gerade in einer Zeit, da die Dunkelheit zunehmend vom Tag in der nördlichen Hemisphäre Besitz ergreift. Gemeinsam mit dem Barockorchester „Il Gusto Barocco“ unter der Musikalischen Leitung von Jörg Halubek kreiert Markus Bothe einen kontrastreichen Abend; fünf weitere Aufführungen bis zum 19.10. werden folgen.
Am letzten Oktobertag steht dann die vorerst letzte Aufführung einer bunten Britten-Oper auf dem Spielplan: In „Albert Herring“ entwerfen Generalmusikdirektor Alexander Soddy und Regisseurin Cordula Däuper eine skurrile Welt, die die liebevolle und zugleich abgründige Geschichte des Außenseiters Albert Herring perfekt in Szene setzt: Lady Billows ist wild entschlossen, mit der Kür einer Maikönigin der Sittenlosigkeit im beschaulichen Dorf Loxford Einhalt zu gebieten. Da sich keine geeignete Kandidatin findet, soll Albert Herring, der Sohn der Gemüsehändlerin, als Maikönig herhalten. Dieser findet sich plötzlich inmitten übergestülpter Rollen- und Moralvorstellungen wieder und holt schließlich in einer überraschenden Wendung zum Befreiungsschlag aus!