Premiere: Als die Götter Menschen waren

Das Nationaltheater Mannheim pflegt die Tradition, die einst von Friedrich Schiller höchstselbst ins Leben gerufen wurde, bis heute weiter: es lädt jedes Jahr einen Hausautoren oder eine Hausautorin ein. In dieser Spielzeit ist es Amir Gudarzi, der 1986 in Teheran geboren wurde und an der damals einzigen Theaterschule im Iran graduierte. Seit 2009 lebt er in seiner neuen Heimat Österreich, wo er Theater-, Film- und Medienwissenschaften studierte, und nun ist seine Mannheimer Zeit angebrochen. Für das NTM hat er eine der ältesten Überlieferungen überhaupt zum Ausgangspunkt seines neuen Stücks gewählt: „Als die Götter Menschen waren“, so beginnt ein mesopotamischer Mythos, musste die Erde in harter Arbeit erst noch geformt werden. Den Gottheiten wurde das beschwerlich und sie erschufen die Menschen, damit diese fortan für sie schufteten. Aber ihre Geschöpfe wurden ihnen bald zur Last: Sie waren laut, nervig und raubten ihnen mit ihrem Geschrei den Schlaf, weshalb die Allmächtigen versuchten, sie mit Plagen, Sintflut und Sterblichkeit zum Schweigen zu bringen. Amir Gudarzi verfolgt die Motive dieser alten Erzählung von der Vergangenheit bis in unsere Zeit – und vielleicht bis in eine ferne Zukunft, wo man kopfschüttelnd die Überreste der heutigen Kultur zu entschlüsseln versucht...

Premiere: Fr, 26.01., 20 Uhr,

Studio Werkhaus, Mannheim