Bühne
Spielzeitbeginn: Nationaltheater Mannheim
September – das klingt schon ein wenig nach Herbst, nach frühem Dunkelwerden, nach Drinnenbleiben und Rückzug. Aber nein! Das Nationaltheater Mannheim geht gleich nach der Spielzeitpause erst mal wieder raus: Der Auftakt zur neuen Saison wird auf der Seebühne im Luisenpark gespielt, und zwar als „Opernair“. Das Galakonzert bietet mit Highlights von Mozart, Puccini, Rossini, Verdi, Wagner, Lehár und Offenbach sowie Orchesterwerken einen Vorgeschmack auf hoffentlich viele wunderbare Live-Aufführungen des NTM und kommt in doppelter Auflage auf die Bühne, nämlich am 03. September um 17 und um 20 Uhr. Und falls der Herbst sich dann doch schon von seiner unfreundlichen Seite zeigen sollte, dient das Opernhaus als Schlechtwetter-Backup. Dort entfalten sich dann auch die weiteren Aufführungen der Sparte Musiktheater mit Mozart, Puccini, Rossini, Tschaikowsky und Wagner, aber auch Benjamin Britten und Wolfgang Rihm. Weiterhin ein Schwerpunkt: die White-Wall-Opern, die das Bühnengeschehen und das Hörerlebnis mit visuellen Projektionen kombinieren und damit reizvolle neue Perspektiven eröffnen.
Der Spielplan des Schauspiels erzählt in den September-Premieren von einem „Land ohne Worte“ (Dea Loher), einer genialen Freundin (Teil zwei, nach den Romanen von Elena Ferrante), von der „Herkunft“ des Saša Stanišić und von drei Generationen in einem Hochhaus; Generation vier ist auf dem Weg, doch ungeplant („Kill Baby“ von Ivana Sokola). Viele der weiteren Stücke der kommenden Spielzeit erzählen von Krisenbewältigung und Suche, von Zugehörigkeit oder Zusammenhalt, ist doch der Mensch mehr denn je auf der Suche nach Lösungen für das Zusammenleben, nach neuen Sicherheiten in einer auf ganz neue Weise als unsicher wahrgenommenen Welt. Die neue Saison der Tanzsparte steht unter dem Motto „Zeit“, einer schwer zu fassenden Größe und uns alle umgebenden Allgegenwärtigkeit, der Verbindung zwischen damals und jetzt, heute und morgen. Sieben Tanz-Premieren folgen ganz individuell dem Kreislauf der Zeit. Den Anfang macht hier „Mozart“, ein Tanzstück von Stephan Thoss zu Musik des feinen Komponisten. Im Jungen NTM beginnt die Spielzeit im September mit der Produktion „Pressluft“ (12+), einem Annäherungsversuch an „Fridays for Future“. „CHRRRRSCHHHHHH – In den Wald!“ lautmalt die nächste Premiere, ein Familienstück ab acht, und „Würfelgeklimper“ begrüßt auch schon Vorschulkinder zu Kompositionen, die vom Zufall bestimmt werden.
Das vergangene Jahr war geprägt vom Ausweichen ins Netz, und auch weiterhin wird der digitale Raum für Theaterproduktionen genutzt. Beispielsweise fürs Online-Familienkonzert „Mara tanzt durch München“ oder für die Sammlung an Kurzeinführungen in verschiedene Stücke aus Schauspiel, Tanz und Oper, die auf der Website parat stehen. Podcasts bringen das Theaterleben aufs Ohr und „Zoom gemacht!“ lädt als digitaler Salon ab Oktober weiterhin immer mittwochs alle ein, die sich nach Begegnung und Austausch sehnen und Lust haben auf neue Impulse, seien es künstlerische Beiträge, Gespräche oder Musik. Und: Das Cocktailrezept ist inklusive!