Bühne
tap: Der goldne Topf
Wie es sich für ein Märchen gehört ist E. T. A. Hoffmanns „Der goldne Topf“ voll mit Mystik, Fabelwesen und geheimnisvollen Ereignissen, die sich durch die Vernunft nicht erklären lassen. Schon der Name des Protagonisten klingt für moderne Ohren eigenartig: Anselmus heißt die Hauptfigur, er ist ein junger Student und der Weiblichkeit nicht abhold. Unterm Holunderbusch blickt er in die Augen einer Schlange und verliebt sich augenblicklich – was der irdischen Veronika nicht gefällt, die sich schon ihre Zukunft mit dem sicherlich bald erfolgreichen Anselmus ausmalt. Für sich gewinnen will sie ihn mit Magie, der schwer zu widerstehen ist – doch die Schlange Serpentina steht am Ende doch an erster Stelle und mit ihr eine mysteriöse Welt jenseits der biederen Bürgerlichkeit. Hoffmanns Werk ist ein Trip der Poesie, die Sprache bildgewaltig und die Geschichte phantastisch. Die Inszenierung von Joerg Mohr im Theater am Puls stellt sich bravourös der Aufgabe, diesen Sprach- und Bildwelten auf der Bühne Raum und Klang zu geben – mit Worten, Tönen und jeder Menge Überraschungen.