Bühne
The Cellist
Zwei Wörter, „The Cellist“, und die erste Assoziation ist gleich ein Volltreffer: Hier geht es um Jacqueline du Pré. Heute aber weder als Film noch als klassisches Konzert, sondern in Form eines Tanzstücks. Cathy Marston (Ballett Zürich) erzählt darin die Lebensgeschichte der Ausnahme-Cellistin. Als Vierjährige bekommt sie den ersten Cellounterricht und spielt sich in den 1960er-Jahren an die Weltspitze. Als Instrumentalistin, aber auch als Frau ist Jacqueline du Pré eine Ausnahmeerscheinung in einer von Männern dominierten Musikwelt, und als sie dem jungen Dirigenten Daniel Barenboim begegnet, scheint das Glück vollkommen. Überall geben die beiden fantastische Konzerte, bis die Diagnose „Multiple Sklerose“ alle Träume, Pläne und zuletzt ein ganzes Leben zerstört: Jacqueline du Pré stirbt 1987 in London. In Cathy Marstons Ballett bekommt auch das Cello eine tragende tänzerische Rolle – so innig wurde die Beziehung zwischen einer Musikerin und ihrem Instrument nur selten dargestellt! Und weit ist der Schritt ja tatsächlich nicht zwischen einem Musikinstrument und einem Menschen mit ganz eigenem Charakter und individueller Persönlichkeit!