Angstmän & Hikikomori

Jennifer ist neun und allein zuhause – die Mutter muss mal wieder eine Nachtschicht übernehmen. Jennifer ist ja schließlich schon groß und kommt allein zurecht. Oder? Sie käme vielleicht schon, aber sie bleibt nicht lange allein! Erst fällt Angstmän in die Wohnung ein, dann Pöbelmän. Der eine ist der größte Schisshase des Universums (sagt er selbst), der andere das gemeinste Superheldenschwein aller Galaxien (sagt Angstmän) und auch selbst ziemlich ängstlich, sonst müsste er ja möglicherweise nicht so rumpöbeln. Im Vergleich zu den beiden ist Jennifer erstens supermutig und zweitens superbrav! Und die Kinder erhalten so viele Denkangebote zu Themen wie Mobbing, Angst und Unsicherheit, dass nach dem Stück vielleicht vieles anders aussieht. An die etwas Älteren (ab Klasse 7) richtet sich das Schauspiel „Hikikomori“ – das Wort kommt aus dem Japanischen und bezeichnet Menschen, die mit der realen Gesellschaft nichts mehr zu tun haben wollen. Sie verbarrikadieren sich in ihrem Zimmer und halten höchstens noch virtuelle Kontakte. Auch H. ist so einer. Die Zuschauer sitzen mit ihm in seinem Zimmer und fühlen mit ihm mit, denn wir alle tragen ein wenig Hikikomori in uns, die meisten allerdings nur so wenig, dass sie ihr Leben noch gestalten können...