Aqua-Fitness

Die Aquasportart „Aquafitness“ wurde in den 60er Jahren in den USA gegründet. Zu medizinischen und therapeutischen Zwecken boten Trainerinnen und Trainer ihre Programme außerhalb des klinischen Wirkungskreises an. Ab 1975 bildete sich eine Gruppe die sich von der therapeutischen Ausrichtung entfernte und aus Sportarten wie Schwimmen, Tanzen und Aerobic kam. Aus einer Kombination dessen entwickelten sich dann richtige Aquafitness-Konzepte, die langsam auch nach Europa kamen und sich in den Achtzigern und Neunzigern weltweit verbreiteten. Speedo schickte verschiedene Pionierinnen in die Medien um ihre Produkte und ihr Aqua-Fitness-System zu vermarkten; Hochleistungssportler nutzten das Element Wasser für ihre Vorbereitungen zu Wettkämpfen, und insbesondere für Ski- und Biathleten, aber auch speziell für Kampfsportler wurden Trainingsprogramme entwickelt. Heute haben die Experten vom Aqua-Team Pfitzenmeier speziell zu den verschiedenen Sportarten, die verschiedene Muskelgruppen beanspruchen und trainieren sollen, Trainingskonzepte entwickelt und passen die Sportart immer wieder neu an die Bedürfnisse der Trainierenden an.

Delta im Quadrat: Hallo Annette, was macht dich zum Experten im Bereich Aqua-Fitness?

Annette Rießler: Bei der Eröffnung des ersten AquaDomes in Schwetzingen durfte ich den allerersten Aquakurs unterrichten, d.h. seit ca. 14 Jahren beobachte ich die Bedürfnisse der Teilnehmer und die Entwicklung der früheren „Wassergymnastik“, meist von Senioren genutzt oder im Reha-Bereich angewandt, die sich zu einer „richtigen“ effizienten und anerkannten Sportart entwickelt hat. Ich komme ursprünglich aus dem Vereinsschwimmsport und habe an vielen Wettkämpfen teilgenommen. Zu meinen Ausbildungen im Aquakursbereich zählen BBP, Power, Jogging 60 + und Rücken. Außerdem habe ich eine Ausbildung als Baby- und Kinderschwimmlehrerin. Die Kinder lernen hier einen natürlichen Umgang mit dem Wasser und werden somit an das selbstständige Schwimmen herangeführt.

DiQ: Wie hat sich diese Sparte bei Pfitzenmeier im Lauf der Zeit entwickelt?

AR: Wir Trainerinnen und Trainer vom Pfitzenmeier Aqua-Team haben die Kurse zu einem effektiven Kursformat als Sportart konzipiert und entwickelt. In meinen Kursen, z.B. im Aqua-Power-Kurs (Kraft-/Ausdauer-Workout) sind Leistungssportler, aber auch ältere Teilnehmer, die regelmäßig seit 14 Jahren dabei sind und dadurch kein Problem haben, durchzuhalten. Sie haben sich ihre Kondition und körperliche Fitness durch die regelmäßige Teilnahme aufgebaut.

Diesen Power-Kurs habe ich für all diejenigen entwickelt, die sportlich an ihre Grenzen gehen wollen. Es gibt aber für jedes Bedürfnis ein passendes Kursformat – mehr dazu in der letzten Frage.

DiQ: Warum ist das Training im Wasser sinnvoll und was macht es so effektiv?

AR: Sport im Wasser ist ein gelenkschonendes Ganzkörpertraining, das das Herz-Kreislaufsystem stärkt.Der Auftrieb des Wassers ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Sportarten. Die Gelenke werden kaum belastet und somit geschont und die Wirbelsäule wird entlastet. Der hydrostatische Druck massiert und kräftigt das Bindegewebe und die Muskeln, er regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an, leitet Wasser aus dem Körper wie bei einer Lymphdrainage, er entschlackt und entgiftet. Endorphine werden durch eine Kombination von Sport, Musik, Sprüngen, Box- und Gleitbewegungen freigesetzt.

DiQ: Wie kann ich mir eine Aqua-Fitness-Stunde vorstellen?

AR:Jede Aqua-Fitness-Stunde ist abhängig von dem Ziel. Eine Kursstunde dauert 45 Minuten und beginnt mit einem Warm-Up. Mit verschiedenen Übungen werden dann gezielt die Muskeln wie z.B. im Bauch, im Po und den Beinen trainiert. Anschließend folgen Cool-Down und Stretching. Es gibt bei uns verschiedene Kursformate wie Aqua-Bauch-Beine-Po, Aqua-Power, Aqua-Fight, Aqua Jogging, Aqua-Zumba, Aqua-60+, Aqua Rücken und Aqua Fit – im Fitnessstudio Pfitzenmeier in Schwetzingen werden beispielsweise über 45 Aquakurse pro Woche angeboten!

DiQ: Für wen ist Aqua-Fitness geeignet?

AR: Aquafitness ist für jeden geeignet, der Spaß daran empfindet, sich im Wasser zu bewegen.

DiQ: Es gibt nicht nur viele verschiedene Aquasportformen, sondern bestimmt auch Unterschiede in der Qualität der Aqua-Fitness-Kurse, oder? Wie finde ich heraus, was zu mir am besten passt?

AR: Gute Frage! Am besten liest man sich einmal das vorhandene Programm beziehungsweise das Infoblatt durch und schaut, was einen anspricht. Unsere Trainerinnen und Trainer beraten die Einsteiger gerne auch kurz vor Kursbeginn! Manche Kurse sind ruhiger und speziell für die Altersgruppe über 60 Jahre konzipiert; Power-Kurse und Fight-Kurse sollte man allerdings erst besuchen, wenn man ein paarmal andere Aquakurse besucht hat, da sie aus intensiven Ausdauereinheiten und Kräftigungsübungen bestehen. Generell kann man aber sagen: Aquasport vereint Training, Action, Spaß und unglaublich viele Glücksgefühle!

Annette Rießler

Aqua-Fitness-Trainerin Pfitzenmeier