Leben im Delta
Bauen mit Holz: Das Holzhybridhaus
Innovative Bauprojekte sind in Mannheims neuen Stadtteilen fast schon die Regel statt der Ausnahme – auf Franklin baut die GBG zum Beispiel gerade den „Hochpunkt E“, eines der auffälligen Gebäude, die das Wort „HOME“ architektonisch in die Landschaft schreiben. Ein weiteres Projekt auf Franklin ist ein viergeschossiges Holzhybridhaus mit 32 Wohneinheiten. Hierüber wollen wir im Interview mit Gregor Kiefer, Bereichsleiter Baumanagement bei der GBG, mehr erfahren!
Delta im Quadrat: Zuerst einmal zur Begriffsklärung: Was ist überhaupt unter einem Holzhybridhaus zu verstehen?
Gregor Kiefer: Beim Holzhybridhaus kommen zwei Baustoffe dominierend zum Einsatz: Das sind meistens Holz und Stahlbeton.
DiQ: Worin bestehen die Vorteile dieser Bauweise, gerade auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit?
GK: Holz ist ein geniales Material. Es ist einfach zu verarbeiten und bietet, wenn man sich damit auskennt, großartige Möglichkeiten. Mit Holz erreicht man zum Beispiel bei einem schlankeren Wandaufbau bessere Dämmwerte, da der Baustoff selbst schon einen guten Dämmwert hat. Außerdem kann Holz Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, was für ein gutes Raumklima wichtig ist. Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit hat Holz Vorteile. Zum einen handelt es sich dabei um einen nachwachsenden Rohstoff, zum anderen ist Holzbau eine Art „Klima-Kredit“: Ein Baum lagert in seiner Lebenszeit große Mengen an CO2 ein. CO2 wird erst freigesetzt, falls das Holz verbrannt wird oder verfault. Steht also ein Holzbau Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte, belastet das gespeicherte CO2 in diesem Zeitraum nicht unsere Atmosphäre.
DiQ: Ist das Mehrfamilienhaus auf Franklin das einzige seiner Art oder gibt es weitere ähnliche Projekte?
GK: Zwei weitere Holzhybrid-Bauprojekte der GBG Unternehmensgruppe sind die Grundschulen auf Franklin und Spinelli. Pluspunkte für Schulbauten aus Holz: Die Bauzeiten vor Ort sind in der Regel deutlich kürzer, da sämtliche Elemente vorgefertigt sind und nur noch zusammengesetzt werden müssen. Darüber hinaus kommt eine solche Bauweise modernen pädagogischen Konzepten entgegen: Kinder und Jugendliche lernen heute nicht mehr nur still am Tisch sitzend, und eine Schule aus Holz bietet hier mit ihren angenehmen und warmen Oberflächen ganz andere Möglichkeiten. In Schönau-Mitte hat die GBG zudem drei Mietshäuser – eines in konventioneller Kalksandsteinbauweise, eines aus Porenbeton und eines als Holzhybridgebäude – gebaut, die auch als Forschungsbauten dienen. Hier haben wir über ein Jahr Messungen zu Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt durchgeführt und die Bewohnerinnen und Bewohner zu ihren Erfahrungen befragt. Derzeit werten wir die Ergebnisse noch aus.
DiQ: Wie ist denn der momentane Stand des Baus auf Franklin?
GK: Das Holzhybridhaus in der George-Washington-Straße ist größtenteils fertiggestellt. Die Gestaltung der Außenbereiche steht die nächsten Monate noch an. Ab Sommer können die Wohnungen bezogen werden.
DiQ: Wo kann man sich bei Interesse genauer dazu informieren?
GK: Weitere Informationen und auch den Kontakt zu unserer Vermietung findet man auf unserer Website unter: