Leben im Delta
Chambao Heidelberg – Für mediterrane urlaubsgefühle
Am Anfang stand die schlichte Idee, Currywust und Wein zu verkaufen, aber mittlerweile gibt es anstatt eines Currywurstladens zwei ganz besondere Restaurants unmittelbar in der Nähe des Neckars in Heidelberg. Wie es bei den besten Dingen oft der Fall ist, gestaltete sich die Entwicklung vom „Curry and Wine“ zum Restaurant Chambao und der Bistro Bar Chambino mehr durch Zufall als durch akribische Planung. Inspiriert von der spanischen Küche, landete im „Curry and Wine“ erst eine Tapa auf der Speisekarte, dann zwei und drei, bis die Gäste das kleine Restaurant vor allem wegen der Tapas aufsuchten. Die Begeisterung für die leckeren Appetithäppchen war so groß, dass die räumliche Kapazität des kleinen Ladens nicht mehr ausreichte, um alle hungrigen Gäste zu versorgen. Glücklicherweise konnten die Inhaber einen größeren Laden schräg gegenüber vom ursprünglichen Restaurant pachten: Das Chambao war geboren. Die andalusische Inspiration wird diesmal bereits beim Namen deutlich: Inhaberin Hilde Schunk erklärt, dass Chambao wörtlich ein Palmendach aus Zuckerrohrblättern ist, doch die Redewendung, in der das Wörtchen Chambao eine Rolle spielt, ist noch viel schöner: „Wir fahren zum Chambao“ bedeutet, mit der Familie an den Strand zu fahren, dort zu kochen, zu essen und einfach eine gute Zeit zu haben. Dieser Anspruch, den Gästen eine gute Zeit und ein gutes Essen zu ermöglichen, findet sich im Konzept des Restaurants Chambao und dem mittlerweile in Chambino umgetauften ehemaligen „Curry and Wine“ wieder. Auch wenn optisch und natürlich vom Namen her ein deutlich spanischer Touch vorhanden ist, wird hier regionale, mediterrane und internationale Küche auf dem höchsten Niveau angeboten. Dafür verantwortlich ist Namo Wrede. Der Küchenchef des Chambao, der dem fleißigen Fernsehpublikum aus der Kochshow „The Taste“ bekannt ist, sammelte wertvolle Erfahrung während seiner Ausbildung im Europäischen Hof in Heidelberg und in seinen zwei Jahren als Koch in Australien. Dabei kann sich das Chambao glücklich schätzen, dass Namo, der qualitativ hochwertige Tapas mit ganz eigener Note konzipiert, überhaupt hinter dem Herd steht, schließlich war sein Wunsch ursprünglich, Systementwickler zu werden, bevor er sich in letzter Minute mit 16 Jahren für den Kochberuf entschied. Die Philosophie hinter dem Chambao ist einfach: Menschen sollen sich wohlfühlen. Besonders die ungezwungene und familiäre Atmosphäre, natürlich verbunden mit dem leckeren Essen, macht das Erfolgskonzept des Restaurants aus. Die Harmonie, die im Team herrscht, überträgt sich auch auf die Speisen und die Gäste und es wird bewusst kein Wert auf Chichi gelegt: Für eine
wirkliche Wohlfühlatmosphäre braucht es Liebe am Gericht, ehrliche Küche und Authentizität – Zutaten, die sowohl das Chambao als auch das Chambino großzügig einsetzen. Die Speisekarte selbst ist eine Offenbarung an den Gaumen und besticht vor allem mit vielschichtigen Geschmackserlebnissen. Einen besonders bleibenden Eindruck hinterließen das überragende Thunfischtartar mit Ingwer, Gurke und Peperoni und der Ceviche Kingfish mit Gambas an einer grandiosen Limetten-Avocado-Sellerie-Creme, aber auch der frittierte Pulpo sowie die hausgemachten Steinpilzravioli werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Besuch im Chambao lohnt sich also immer und ist von uns uneingeschränkt zu empfehlen – besonders auch im Sommer, wenn man im Freien mit Blick auf den Neckar und die alte Neckarbrücke sitzen kann. Wer jetzt hungrig und/oder neugierig geworden ist, sollte sich mit einer Reservierung allerdings beeilen, denn im Chambao wird ab dem 25. Februar bis Ende des Monats die Küche umgebaut und somit bleibt das Lokal einige Tage geschlossen.
Chambao, An der Alten Brücke/Dreikönigsstraße 1-3, 69117 Heidelberg, Tel.: 06221/725 82 71, Di-Fr 17-22.30 Uhr, Sa 17-24 Uhr, So 12-23 Uhr, chambao-heidelberg.com