Leben im Delta
Cinema Quadrat: Pop Out – Das Festival des 3D-Films
Quizfrage: Aus welchem Jahr stammt der erste 3D-Spielfilm? Wer gerade beeindruckt aus „Avatar“ herausgestolpert kam, mag sich vielleicht wundern, dass „The Power of Love“ seinen hundertsten Geburtstag bereits hinter sich hat! Das 3D-Kino ist nämlich beileibe keine Erfindung der heutigen Zeit, sondern reicht bis zu den Anfängen der Filmgeschichte zurück und hat immer schon filmkünstlerisch interessante Werke hervorgebracht. Dem will das Cinema Quadrat nun Rechnung tragen: „Pop Out – Das Festival des 3D-Films“ zeigt in mehreren Doppelvorstellungen insgesamt acht Filme der großen 3D-Wellen Anfang der 1950er, der 1980er und der 2010er; dazu kommt in einer Matinee-Vorstellung ein Kurzfilmprogramm. Pop-Out-Effekte sind jene 3D-Elemente, die aus der Leinwand hervortreten und sich im Kinosaal scheinbar direkt vor der Nase des Publikums positionieren. Was oftmals als ablenkendes Gimmick empfunden wird, ist gleichzeitig die einzigartige Methode des 3D-Films, das Publikum auf eine beinahe haptische Weise in das Geschehen miteinzubeziehen. Von der heutigen Projektionstechnik profitieren dabei auch die historischen 3D-Filme, die in liebevoll restaurierten digitalen Fassungen gezeigt werden. Die erste Festival-Auflage ist eine dezidierte Horror- und Grusel-Edition, wobei sich die die meisten der älteren Filme sowie vor allem das Kurzfilmprogramm durchaus auch für zartbesaitetere 3D-Fans eignen. Gespielt werden beispielsweise „Das Kabinett des Professor Bondi“, der erste 3D-Farbfilm eines großen Filmstudios, die schräg-durchgeknallte Version von „Andy Warhols Frankenstein“, der Low-Budget-Slasher „Silent Madness“ oder die schwarzhumorige Splatterkomödie „Piranha 3D“.