Leben im Delta
Die Abendakademie Mannheim mit neuem Programm
„Zwischen den Zeiten“, so heißt das neue Programm der Mannheimer Abendakademie, das Ende Februar erscheinen wird. Es umfasst alle Kurse, die von März bis September an der Volkhochschule angeboten werden. Gleichzeitig ist das Magazin aber viel mehr als nur ein reines Programmheft. Die Mannheimer Abendakademie setzt damit auch zukunftsrelevante Themen und Schwerpunkte. Susanne Deß ist seit August 2017 Geschäftsführerin der Mannheimer Abendakademie. Ihr ist es wichtig, mit der Abendakademie in Mannheim Akzente zu setzen und Kooperationen auch mit anderen Bildungseinrichtungen und der Stadt zu vertiefen, wovon sie uns erzählt.
Delta im Quadrat: Frau Deß, bleiben wir zunächst beim Titel Ihres neuen Magazins: Zwischen den Zeiten – Sehnsucht sorglos. Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?
Susanne Deß: Das Jahr 2022 war nicht einfach. Wir hatten noch zu tun mit der Corona-Pandemie, dann kam der Krieg in der Ukraine. Das war eine Zäsur für ganz Europa, das hat aber auch jeden Einzelnen getroffen – emotional und finanziell mit den ganzen Folgen wie Inflation und Energiekrise. Bei vielen Menschen hat das Sorge, Angst und Hilflosigkeit hinterlassen und ein großes Fragezeichen, was weiter auf uns zukommt. Gleichzeitig ist die Sehnsucht der Menschen groß, wieder etwas mehr Sorglosigkeit zu erleben. Das hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun, sondern mehr mit der Frage, wie ich ganz persönlich mit Krisen umgehen kann. Wir leben tatsächlich zwischen den Zeiten und wissen nicht, was 2023 noch alles passieren wird. Antworten darauf kann und soll auch die Abendakademie nicht geben, aber wir wollen Möglichkeiten und Chancen aufzeigen, sich selbst zu wappnen.
DiQ: Wie wollen Sie das denn erreichen?
SD: Zum einen, indem wir unsere Sprach- und Integrationskurse weiter ausbauen und neu aufstellen dahingehend, dass wir mehr anbieten als nur Sprachvermittlung. Uns ist es wichtig, Perspektiven aufzuzeigen, zum Beispiel auch, wenn es darum geht, sich im beruflichen Umfeld zu finden. Da gibt es viele Beispiele, wie uns das bisher schon gelungen ist. Die Abendakademie ist ein Melting-Pot in einer Stadt, in der rund 170 Nationen leben. Letztlich treffen sich alle bei uns, spätestens, wenn sie Sprachkurse besuchen. Wir sind ein offenes Haus und setzen in unserem Volkshochschulkursangebot Themen, die die Menschen ansprechen und bewegen. In diesem Bereich spannen wir einen weiten Bogen von Gesellschaft und Politik bis hin zu Tanz und Lebensart, Kunst und Kreativität.
DiQ: Von welchen Akzenten sprechen Sie denn?
SD: Mit unserem neuen Programm setzen wir drei thematische Schwerpunkte: „Neue Räume“ – dahinter steht beispielsweise auch die Nachhaltigkeit bei uns im Haus. Wir bieten ein weites Spektrum an digitalen und hybriden Kursen an und sind technisch bestens ausgestattet. „Neue Träume“ – hier wollen wir den Menschen deutlich machen, dass die Sehnsucht nach Glück völlig in Ordnung ist. Rund um den Weltglückstag am 20. März planen wir mehrere Aktionen und begleitende Kurse. Und „Neue Perspektiven“ – das haben wir unter das Motto „Style Dir Dein Leben“ gestellt. Das spannt ebenfalls einen weiten Bogen, angefangen von „Entrümple dein Leben“ bis hin zu vielen individuellen Möglichkeiten und Ideen, sich selbst neu aufzustellen.
DiQ: Wo sehen Sie die Zukunft der Mannheimer Abendakademie?
SD: Eigentlich genau da: Menschen mit ihren Sorgen ernst nehmen und gleichzeitig auch positive und fröhliche Perspektiven aufzeigen. Wir wollen und müssen uns als Volkshochschule zeitgerecht aufstellen. Wichtig ist mir auch eine engere Verbindung zu anderen Institutionen in Mannheim und auch zur Stadt selbst. Gerade wenn wir in Richtung Nachhaltigkeit, Bildungsgerechtigkeit und Klimaschutz denken, werden viele Herausforderungen auf uns alle zukommen. Die können wir nur gemeinsam hier in unserer Stadt stemmen – und da gehört die Mannheimer Abendakademie unbedingt dazu.