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Leben im Delta

Die faszinierende Faszienrolle bei Pfitzenmeier

Faszinierend, diese Faszienrolle! Sie lädt geradezu ein zu Wort- und anderen Spielereien! Der ein oder andere hat vielleicht schon einmal Profi-Sportler dabei beobachtet, wie sieihre Beine auf einem merkwürdigen Teil abrollen. Da stellt sich dann unwillkürlich die Frage: Warum? Nun, richtig angewendet fördert das Training mit der sogenannten Faszienrolle die Durchblutung des Gewebes. Das heißt, das Gewebe wird weicher. Dabei konzentriert sich die Faszienrolle hauptsächlich auf die Tiefenfaszien, also die sehr feine, aber zähe Bindehaut, die um unsere Muskeln herum liegt und es erlaubt, dass sich einzelne Muskeln voneinander abgrenzen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen wie ein Netz voller Mandarinen aus dem Supermarkt. Was, wenn nun das Netz verklebt? Das wäre sicher nicht gut für die Mandarinen und deren Beweglichkeit! Durch gezieltes Faszien-Traininglockert sich das Netz, also das Gewebe um die Muskeln, wieder, denn wenn sie verkleben, bekommen wir Schmerzen. Zunächst einmal ist es so, dass nicht nur Profi-Sportler dieFaszienrolle nutzen können, sondern jedermann. Vor allem diejenigen, die sich im Alltag wenig bewegen, aber dafür den ganzen Tag im Bürostuhl sitzen, sollten es vielleicht mal ausprobieren, aber auch Menschen, die körperlich viel schuften, können darauf zurückgreifen. Wo aber kann man den richtigen Umgang mit der Faszienrolle lernen? In SachenWellness, Fitness und Gesundheit ist Pfitzenmeier die Nummer eins in der Region. Das liegt zum einen an Bereichen wie den großen Trainingsflächen mit den modernstenFitnessgeräten sowie den Flächen für das Functional Training, wo man mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Zum anderen tragen dazu aber auch die Wellness-Angebote bei, da Körper und Geist nicht nur den täglichen Ausgleich beim Auspowern benötigen, sondern auch mal abschalten müssen. Gesundheit ist der dritte Aspekt des ganzheitlichenKonzeptes von Pfitzenmeier, denn ohne Gesundheit bringen auch Fitness und Wellness nicht viel. Es hängt eben alles zusammen! Klar, dass auch das Faszientraining nicht zu kurz kommt. In den über 1000 Kursen und Workouts, die Pfitzenmeier wöchentlich anbietet, finden sich auch die Faszienrollen wieder. Trainiert wird hier unter Anleitung einesausgebildeten Experten. So wird gewährleistet, dass die Faszienrolle auch richtig angewandt wird und dadurch das Bindegewebe weicher machen sowie die Verklebungen um dieMuskulatur herum lösen kann. Es bleibt dabei: Einfach faszinierend, diese Faszienrolle! Das findet auch der Pfitzenmeier-Fitness-Experte dieser Ausgabe, Simon Fußer.

Delta im Quadrat: Kannst du dich bitte kurz unseren Lesern vorstellen?

Simon Fußer: Hallo, mein Name ist Simon Fußer, ich bin 26 Jahre alt und komme aus Ludwigshafen. Ich habe kürzlich meinen Bachelor in Fitnessökonomie absolviertals Duales Studium bei Pfitzenmeier. Dort arbeite ich seit einigen Monaten alsSportlicher Leiter im Studio in Speyer.

DiQ: Was sind Faszien? Und was ist eine Faszienrolle?

SF: Jeder, der mal ein Steak zubereitet hat, ist den Faszien schon mal begegnet – es sind diese weißen Häute, die das rohe Steak umhüllen. Es handelt sich dabei um weiche Bestandteile des Bindegewebes, welches die Muskulatur umhüllt – die sogenannten Tiefenfaszien, die zum Thema Faszienrolle am interessantesten sind. Daneben gibt es noch die oberflächlichen Faszien, welche einen Teil desUnterhautgewebes ausmachen, und die viszeralen Faszien, die zum Organgewebe gehören. Mit der Faszienrolle will man primär die Tiefenfaszien und die dazugehörige Muskelgruppen bearbeiten und trainieren. Die wohl interessantesten Funktionen der Faszien im Fitnessbereich sind Stabilität, Beweglichkeit und Unterstützung der Muskelkontraktion. Hier kommt dann die meist aus Schaumstoff bestehende Rolle zum Einsatz, um diese Eigenschaften aufrechtzuerhalten oder zu verbessern.

DiQ: Wie bist du auf die Faszienrolle aufmerksam geworden?

SF: Zu dieser Frage erzähle ich immer gerne eine kleine Geschichte: Vor einigen Jahren war ich aktiver Spieler im Heimverein der Handballmannschaft. Nach einiger Zeit hat sich mein Knie schmerzhaft zu Wort gemeldet. Erstmal bin ich zum Orthopäden, um das Knie zu röntgen. Jedoch gab es keinen Befund, ich sollte mich einfach etwas schonen – schwierig im Mannschaftssport! Auf eine Empfehlung hin bin ich dann bei einem Chiropraktiker gelandet der sich die umliegenden Muskeln genauer betrachtet hat. Ergebnis: Waden-Muskulatur verhärtet... Mit manueller Therapie, Massage und Akupunktur hat er den Muskel wieder weich und geschmeidig bekommen. Er hat mir dann geraten, mit einer Faszienrolle weiterzuarbeiten, um solchen Verhärtungen in Zukunft vorzubeugen – und seitdem bin ich dabei geblieben.

DiQ: Wie ergänzt die Faszienrolle deinen Trainingsalltag?

SF: Wie ich eben erzählt habe, lag mein Hauptproblem ja beim Knie bzw. der Waden-Muskulatur. Daher habe ich penibel darauf geachtet, die Faszienrolle vor oder nach einem Krafttraining für die Beine oder den Unterkörper einzusetzen. Nach gewisser Zeit wird das Faszientraining zur Routine und ist schnell absolviert. Man entwickelt dadurch einfach ein wahnsinnig gutes Gespür für seinen Körper und weiß besser mit ihm umzugehen.

DiQ: Wem würdest du das Faszientraining empfehlen?

SF: Auch für andere Bereiche ist das Faszientraining sehr zu empfehlen. Jeder der wenig Bewegung im Alltag hat, jeder der den ganzen Tag auf dem Stuhl sitzt und jeder der sich beim Bücken den Rücken heben muss, sollte es mal ausprobieren. Auch für Menschen, die im Beruf körperlich viel arbeiten müssen, zum Beispiel Gärtner oder Bauarbeiter, können dem ein oder anderem Wehwehchen entgegenwirken.

DiQ: Kann die regelmäßige Anwendung Verletzungen verhindern? Wenn ja, wie?

SF: Verletzungen vielleicht nicht direkt, aber Schmerzen können durchaus verhindert werden. Wenn das Faszialgewebe für Schmerzen sorgt, dann spricht man auch gerne von einer Verhärtung oder von verklebtem Bindegewebe. Durch mangelnde Bewegung oder eben im Gegenteil durch zu hohe punktuelle Belastung werden diese Strukturen nicht richtig durchblutet und nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Dadurch nehmen die Faszien an Elastizität und Beweglichkeit ab, wodurch eine ungleichmäßige Abnutzung des restlichen Körpers entsteht. Der Schmerz tritt dabei – wie in meinem Bespiel – nicht immer direkt an der Stelle auf, wo die Ursache liegt. Die Faszien sind wie ein großes Spannungsnetzwerk im ganzen Körper verteilt, was es für einen Laien schwierig macht die Problemzone zu lokalisieren. Ein Arzt, Fitness-Trainer oder Physiotherapeut mit hohem Grundwissen über Anatomie kann das Trainieren mit einer Faszienrolle anleiten und einem beibringen, wie und wo man am besten mit der Rolle arbeitet. Wenn die Rolle richtig angewandt wird, fördert das die Durchblutung des Gewebes. Das Gewebe wird wieder „geschmeidiger“ und dadurch kann mangelnde Beweglichkeit im betroffenen Gelenk verbessert werden. Vor allem Kraftsportler, die durch ihr Training eine hohe Muskelspannung aufbauen,profitieren von dem regenerativem Effekt, denn Muskeln wachsen nurn wenn sieregenerieren können.

DiQ: Wie sollte man die Faszienrolle verwenden? Welche Unterschiede gibt es bei den Rollen und auf was muss man als Laie achten?


SF: Die Faszienrolle kann man quasi wie ein Massage-Gerät sehen. Also sollten die verschiedenen Übungen immer langsam und gleichmäßig ausgeführt werden. Da die Faszien über sehr viele Schmerzrezeptoren verfügen, ist der Start in ein solches Training etwas unangenehm. Das ist aber auch gut so, denn dadurch können die stärker verklebten Faszien besser lokalisiert werden. An diesen sogenannten „Hot-Spots“ muss dann besonders intensiv gearbeitet werden. Das Gute an dem Training ist, dass man schnell einen Fortschritt spürt. Nach einigen Einheiten kann man spüren, wie die Schmerzen nachlassen. Was zum Beispiel aber nicht funktioniert, ist das Rollen bei Muskelkater. Das macht das Training mit der Rolle nur noch unangenehmer, da in den Muskeln selbst kleinste Mikrofrakturen also Risse vorhanden sind. Bei Muskelkater empfehle ich immer moderate Bewegung oder am besten Wärme – also ab in die Sauna, was sich bei uns ja leicht umsetzen lässt. Mit den Faszienrollen ist natürlich auch ein neuer Markt entstanden und es gibt unzählige Anbieter, die solches Equipment anbieten. Neben den Rollen gibt es Bälle,Doppelbälle oder Stäbe. Glatte Oberfläche oder mit Noppen dran. Sogar vibrierendeGeräte sind auf dem Markt. Für Einsteiger empfehle ich eine Rolle mit einem Standard- oder weichem Härtegrad und einen kleinen Ball für den Hals-Nacken-Bereich. Preislich liegt man bei so einem Set je nach Anbieter zwischen 20 und 40 Euro. Am aller besten wäre es natürlich, sich das Ganze von einem Fachmann zeigen zu lassen und anschließend die entsprechenden Stellen zielgerecht und erfolgreich selbst zu bearbeiten.


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