Leben im Delta
Die Mannheimer Abendakademie und die Liebe…
„Liebe oder so – was wird wichtig?“, so heißt das neue Programm der Mannheimer Abendakademie, das Anfang September erscheinen wird. Es umfasst Kurse, die von September 2024 bis Februar 2025 an der Volkhochschule angeboten werden. Gleichzeitig ist das Magazin aber viel mehr als nur ein reines Programmheft: Die Abendakademie setzt damit auch zukunftsrelevante Schwerpunkte, ein Thema, was Geschäftsführerin Susanne Deß besonders wichtig ist! Wir fragten genauer nach…
Delta im Quadrat: Frau Deß, was hat denn eine Volkshochschule mit Liebe zu tun?
Susanne Deß: Auf den ersten Blick vielleicht nichts. Liebe, das ist ja eigentlich etwas Privates, wenn nicht sogar Intimes. Auf den zweiten Blick aber doch sehr viel, nämlich dann, wenn man den Begriff weiter fasst. Liebe steht auch für Aufmerksamkeit und Achtung, für Anstand und Respekt im Umgang mit anderen, für liebevolle Zuwendung, für ein friedliches und freundliches Miteinander. Wir können die Liebe zum Beruf neu entdecken, die Begeisterung, neue Dinge zu finden und zu erfahren. Die Liebe zum eigenen Selbst lernen, um uns in unserer eigenen Haut wieder wohlzufühlen. Sich von schlechten Erfahrungen lösen zu können und die guten Dinge im Leben zu sehen ist der erste Schritt raus aus der Resignation.
DiQ: Was bietet die Abendakademie denn alles an zum Thema Liebe?
SD: Es war schon ganz großartig und überraschend, was und wieviel den Kolleginnen und Kollegen zu diesem Thema eingefallen ist. Das beginnt in unserer professionellen Küche mit einem Angebot unter dem Motto „Liebe geht durch den Magen“ und ganz spannenden kulinarischen Ideen. Im Bereich Tanz und Lebensart gibt es Kurse für gemeinsames Tanzen, sowohl für Paare als auch für Singles, und im gesundheitlichen Bereich setzen wir auf das Thema „Liebe Dich selbst“. Das mag banal klingen, ist aber gerade in diesen Zeiten wichtig. Nur wenn wir eine Balance zu uns selbst finden, sind wir auch gut aufgestellt für alle Schwierigkeiten, die von außen an uns herangetragen werden. Aber wir haben auch viel Unterhaltsames im Programm, etwa ein Special zum Valentinstag mit vielen Mitmach-Aktionen.
DiQ: Und welche Einzelveranstaltungen wird es neben den Kursen geben?
SD: Zum Thema Liebe haben wir viele Lesungen, Konzerte und Vorträge. Und wir haben unsere Liebe zum Fußball entdeckt! Der ehemalige Fußballprofi und deutsche Nationalspieler Markus Babbel präsentiert bei uns im November seine Autobiografie „It’s Not Only Football“. Als Spieler für den FC Bayern und Teil der National-Mannschaft feierte er viele Erfolge. Aber nicht nur sportlich ist Markus Babbel ein spannender Charakter. Unangepasst und bodenständig geht er durchs Leben. Campino von den Toten Hosen, ein enger Freund, beschreibt ihn mit den Worten „Ein kerzengerader Typ!“. Das wird ein spannender Abend, auf den wir uns sehr freuen! Grundsätzlich wollen wir in unserem Haus Begegnungen ermöglichen, deswegen wir es nach langer Zeit bei uns im Foyer und im großen Saal im Januar zum Beispiel wieder einen Flohmarkt geben.
DiQ: Im Zusammenhang mit ihren Titel stellen Sie ja auch die Frage „Was wird wichtig?“. Was ist das aus Ihrer Sicht?
SD: Wenn wir bei der Liebe bleiben, dann sicher, dass wir freundlich, offen und ohne Vorurteile aufeinander zu gehen. „Seid Menschen“, fordert Dr. Peter Kurz in einem Interview in unserem neuen Magazin und zitiert damit die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer. Seid Menschen und verhaltet euch anständig – das ist ein Appell, der Liebe auch politisch werden lässt. Der uns auffordert, das zu schützen, was heute auch in der westlichen Welt gefährdeter ist denn je: die Demokratie.
DiQ: Also steht die Abendakademie auch für die Liebe zur Demokratie?
SD: Unbedingt! Eine Volkshochschule hat die Demokratie quasi in der DNA. Wir sind ein Ort für alle Menschen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ob mit oder ohne Einschränkung, egal wie alt und egal woher. Wir sind leidenschaftlich demokratisch und stellen die lange Nacht der Demokratie gemeinsam mit der Stadt Mannheim und vielen Kooperationspartnern in den Mittelpunkt unseres neuen Programms.