Leben im Delta
Enjoy Jazz 2020: Sieben Wochen Jazz und Anderes
Infos, alle Veranstaltungen und das aktuelle Programm: www.enjoyjazz.de
Corona zum Trotz: Vom 02. Oktober bis zum 14. November findet mit „Enjoy Jazz“ in Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und weiteren Orten in der Metropolregion Rhein-Neckar wieder das größte Jazzfestival Deutschlands statt. Das 22. Internationale Festival für Jazz und Anderes bietet dann gewohnt hochkarätig besetzte und äußerst vielseitige Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt auf Jazz, aber auch angrenzenden Genres wie Klassik, Pop, Rock, Hip-Hop oder Elektro. Neben Konzerten von Musiklegenden und jungen Ausnahmetalenten, Weltstars und lokalen Größen stehen auch Matineen und Symposien auf dem Programm. Aufgrund der derzeitigen Situation sind die Kartenkontingente im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert und zum jetzigen Zeitpunkt schon einige Veranstaltungen ausverkauft. Wo immer möglich, plant Enjoy Jazz, bei ausverkauften Veranstaltungen Zusatztermine anzubieten. Diese Veranstaltungen werden dann über die Social-Media-Kanäle des Festivals und die Website www.enjoyjazz.de angekündigt. Dort gibt es auch die Möglichkeit, einen Newsletter zu abonnieren. Aufgrund der insgesamt begrenzten Kapazitäten empfiehlt sich, in jedem Fall frühzeitig im Vorverkauf Karten für die Wunschkonzerte zu sichern.
Los geht’s schon in diesem Monat: Als Einstimmung auf den spätherbstlichen Veranstaltungsmarathon findet am 27. September mit „So viel mehr als nur ein Song – Jazz-Standards und ihre Geschichte(n)“ im Mannheimer Nationaltheater eine unterhaltsame Revue statt, die vom Festival unter Mitwirkung des mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Schauspielers, Autors und Jazz-Flötisten August Zirner entwickelt wurde. Zirner wird auch durch den Abend führen, in den Textbeiträge von JazzliebhaberInnen und MusikjournalistInnen einfließen, die 2021 in einem Buch mit dem Titel der Veranstaltung veröffentlicht werden.
Die ersten zwei Wochen Enjoy Jazz 2020 werden ausschließlich von Solokünstlerinnen oder Formationen mit Bandleaderinnen bestritten – ganz im Sinne der weltweiten Keychange-Initiative, der sich das Festival verpflichtet hat und die bis zum Jahr 2022 eine geschlechtergerechte Programmgestaltung, einen 50-prozentigen Frauenanteil anstrebt, um den Gender Gap in der Musikbranche zu überwinden. Und so stehen zu Beginn des Festivals unter anderem die britische Band Dinosaur um Komponistin und Trompeterin Laura Jurd (05. Oktober, dasHaus, Ludwigshafen) und die deutsche Pianistin Julia Kadel (06. Oktober, Karlstorbahnhof, Heidelberg) auf den Bühnen der Region. Laura Jurd, die am Londoner Trinity Laban Konservatorium studierte, mit Human Spirit und dem Chaos Orchestra für Aufsehen sorgte und 2015 mit Mitte 20 als „Rising Star“ bei den British Jazz Awards ausgezeichnet wurde, gehört mit ihren Bandkollegen von Dinosaur zu einer Generation junger Musikerinnen und Musiker, die der britischen Jazzcommunity gehörige Impulse versetzt. Die Musik des Julia Kadel Trios bewegt sich weit weg von gängigen Mustern und swingenden Strukturen, lugt hinüber zur Neuen Musik oder zur Minimal Music. Grundlegend ist die Spontaneität, die Improvisation, für die die Kompositionen Kadels dem Trio viele Freiräume liefern.
Noch viele weitere spannende Veranstaltungen stehen auf dem Programm – darunter etwa ein Konzert mit dem John Scofield & Dave Holland Duo (29. Oktober, BASF-Feierabendhaus, Ludwigshafen). Als Solokünstler gehören der Gitarrist John Scofield und der Kontrabassist Dave Holland zu den stilbildenden Akteuren ihrer jeweiligen Instrumente und zu den prägenden Gestalten der jüngeren Jazzgeschichte. Ein Solokonzert des deutschen Weltstars des Jazzpianos, Michael Wollny, beschließt dann am 14. November in der Christuskirche Mannheim die 22. Ausgabe von Enjoy Jazz.Bild: Emile Holba.