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Leben im Delta

Für Kunstliebhaber: Die Kunsthalle Mannheim

Ein besonderes Glück ist, wenn der eigene Arbeitsplatz zugleich als Lieblingsort empfunden wird. Bei Dr. Dorothee Höfert, Leiterin der Kunstvermittlung an der Kunsthalle Mannheim trifft genau das zu. Warum? Das erzählt sie uns am besten selbst…

„Ich habe die Kunsthalle im Jahr 1982 zur Eröffnung des Mitzlaff-Baus kennengelernt. Damals habe ich Kunstgeschichte in Heidelberg studiert und war von meinem Besuch in Mannheim sehr positiv überrascht, denn tatsächlich hatte ich nicht erwartet, ein so modernes Haus mit toller zeitgenössischer Kunst vorzufinden. In der Kunsthalle gibt es ja nicht nur eine beeindruckende Sammlung zu entdecken, sondern in den vergangenen Jahrzehnten auch immer wieder herausragende Ausstellungen. Ich erinnere mich noch gerne an die Schau zu Henry Moore in den 1990er Jahren oder der Ausstellung zu Jean Tinguely 2002, die mich sehr bewegt hat. Beide habe ich noch als Besucherin, nicht als Mitarbeiterin erlebt. Auch „Der doppelte Kirchner“ 2015 oder „Inspiration Matisse“ 2019 sind Ereignisse, an die ich mich gerne zurückerinnere. Ich finde das Ausstellungsprogramm der Kunsthalle einfach wahnsinnig abwechslungsreich: Das Museum zeigt sehr viele zeitgenössische Kunst, aber eben nicht immer nur den neuesten Hype.

Abseits des Ausstellungsprogramms liegt mir der Bereich der Kunstvermittlung natürlich sehr am Herzen, den ich seit 2008 leite. Die Kunsthalle hat schon in den 1980ern Lesungen und Künstlergespräche angeboten. Mit der Zeit wurde das Vermittlungsprogramm immer umfangreicher und das Museum somit auch ein Ort zum Nachdenken und zum Austausch mit anderen Kunstinteressierten – nicht nur über Kunst, sondern auch über gesellschaftliche und politische Themen. In den vergangenen Jahren, auch durch den Austausch mit Geflüchteten etwa aus Syrien, die an Führungen in der Kunsthalle teilgenommen haben, ist mir auch noch einmal sehr deutlich geworden, dass Museen in einem demokratischen Staat Symbole einer freiheitlichen Gesellschaft sind, in denen alles gezeigt, gesagt und gedacht werden darf. Neben all dem Spannenden, das die Kunsthalle zu bieten hat, ist sie für mich aber auch einfach ein Ort, um Ruhe zu finden, während man von wunderschönen Dingen umgeben ist, etwa Wilhelm Lehmbrucks „Badende“ oder Pierre-Auguste Renoirs „Pfingstrosen in einer Vase“. Denn letztlich ist Kunst manchmal auch einfach das: wunderschön!“

Kunsthalle Mannheim, www.kuma.art


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