Leben im Delta
Geheimtipps in Ludwigshafen
Was lohnt sich in Ludwigshafen, was gibt es zu sehen, zu erleben, zu erfahren? Wir sprachen mit einer, die es wissen muss: Monika Schill ist als Leiterin des Kulturbüros mittendrin in der kulturellen Szene und kann eine Menge Vorschläge liefern…
Delta im Quadrat: Hallo Monika, kannst du bitte dich und deinen Aufgabenbereich bei der Stadt Ludwigshafen im Bereich Kulturbüro bzw. im Kulturzentrum dasHaus kurz vorstellen?
Monika Schill: Als Leiterin des Kulturbüros und des Kulturzentrums dasHaus konzipiere ich kulturelle Programme und Festivals – im Kulturzentrum dasHaus und in ganz Ludwigshafen. Das Ziel ist es, im Sinne einer übergreifenden Strategie die hiesige Kultur zu fördern und die kulturelle Stadtentwicklung voranzutreiben.
DiQ: Was ist dein persönlicher Geheimtipp in Ludwigshafen?
MS: Auch, wenn ich als Veranstalterin hier wahrscheinlich voreingenommen bin – ich kann jedem nur das Internationale Straßentheaterfestival Ludwigshafen ans Herz legen. Nachdem das Festival in den vergangenen Jahren wegen Corona nicht oder nur in reduzierter Form stattfand, konnten wir 2023 wieder richtig durchstarten. Trotz der teilweise widrigen Wetterbedingungen zogen die nationalen und internationalen Acts ein äußerst vielfältiges und begeistertes Publikum in die Ludwigshafener Innenstadt. Für mich sind das jeweils die drei schönsten Tage im Jahr. Die Stadt sprüht dann vor Lebendigkeit und Enthusiasmus! Ein wahrer Geheimtipp sind auch die zumeist kostenlosen Konzerte des Fördervereins des Kulturzentrums dasHaus: Jeweils einmal im Monat bieten die drei verschiedenen Veranstaltungsreihen erlesene und qualitativ absolut überzeugende Programme in den Bereichen Blues, Jazz und Hip-Hop. Die nächste Jazz Lights Jam Session präsentiert Tobias Frohnhöfer (Vibes) und Regina Litvinova (Piano) im Duo mit Gästen (14.09.), bei der Blues Session am 21.09. tritt die ElVille Blues Band gemeinsam mit dem Sänger und Mundharmonikaspieler Felix Zöllner auf, und die Harfenklänge am 16.09. präsentieren das Wittener Hip-Hop-Urgestein Lakmann One.
DiQ: Was kannst du uns über das kommende Programm im Kulturzentrum erzählen und welche Tipps hast du für eure Gäste?
MS: Auch, wenn das Stück primär für Kinder konzipiert ist – mit „L’après-midi d’un Foehn“ führen wir im Haus ein faszinierendes Stück von und mit der Compagnie Non Nova auf, das definitiv für alle Altersgruppen geeignet ist. In dem Stück erforscht die Begründerin der Compagnie Non Nova, Phia Ménard, das Thema Luft in Form bunter Tüten, die – von Ventilatoren in Bewegung versetzt – in einer rätselhaften Choreographie wie von Geisterhand über die Bühne tanzen.
DiQ: Welche Veranstaltungen des Kulturbüros im Herbst kannst du unseren Leserinnen und Lesern ans Herz legen?
MS: Auf jeden Fall das wunderbare Enjoy Jazz Festival, das in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiert. Im Rahmen des Festivals finden in verschiedenen Spielstätten im ganzen Rhein-Neckar-Delta, auch in unserem Kulturzentrum dasHaus, Konzerte statt: Hier lockt die radikale Pianistin Aki Takase mit ihrer neuen Band, hier performt Autor Ilija Trojanow seinen neuen Roman „Tausend und ein Morgen“ mit Mitgliedern des Ensemble Modern und hier bietet das Label Nyege Nyege bei seiner Labelnight Einblicke in die faszinierenden Klangwelten von Uganda. Der Enjoy-Jazz-Stammgast Sebastian Gramss bringt sein Projekt METEORS zur Aufführung; Terri Lyne Carrington, erst kürzlich als beste Schlagzeugerin der Welt gekürt, spielt gemeinsam mit der Pianistin Anke Helfrich ein exklusives Duo, und der Outsider-Künstler Lonnie Holley gibt gemeinsam mit Mourning [A] BLKstar Einblicke in sein neues Album. Außerdem veranstaltet das Kulturbüro im November in Zusammenarbeit mit der BASF das BASF-Newcomerfestival. Erstmals kann man im Rahmen eines Festivalwochenendes aufkommende Künstlerinnen und Künstler aus der Region auf der Bühne sehen. In diesem Jahr dabei sind Webster und King LX (Fr, 10.11.) sowie Marianne Neumann und Sophia (Sa, 11.11.).
DiQ: Wo findet man ansonsten in Ludwigshafen Erlebenswertes?
MS: Die Stadt bietet zahlreiche Highlights und ein umfangreiches Kulturprogramm, angefangen bei den beeindruckenden Ausstellungen im Wilhelm-Hack-Museum und dem kulturellen Programm der Stadtbibliothek über die Angebote der Musikschule und des Ernst-Bloch-Zentrums bis hin zu den Veranstaltungen im Rahmen des Kultursommers – darunter beispielsweise auch das Blies Festival für elektronische Musik und das internationale Jazzfestival „Jazz am Rhein“.