Leben im Delta
kultursommerkultur
Aufatmen, durchatmen, tief einatmen – am besten im Luisenpark
Hoffentlich wird es dieses Mal doch etwas mehr als eine kleine sommerliche Verschnaufpause nach einer langen Zeit des Zuhausebleibens! Auch wenn nach wie vor Vorsicht und Rücksicht geboten ist, so dürfen doch alle langsam wieder Luft holen. Seit Kurzem auch wieder im Mannheimer Luisenpark, wo mitten in der Stadt das Atmen besonders gut funktioniert. Das Grün der Bäume und Pflanzen beruhigt nicht nur, es sorgt insgesamt für frische Luft, befreit von Staub und Schadstoffen. Jeder Parkbesuch gleicht also einem kleinen Wellnessurlaub mit größter Chance auf innere Ausgeglichenheit – und das auch gerne wieder täglich! Dafür lohnt sich auch im vorangeschrittenen Jahr noch die Jahreskarte, die zur Dauerkarte geworden ist, denn das kleine Kärtchen „dauert“ bis 30. April 2022. Der Einsatz: sensationell günstige 30 Euro, zum Besuch für beide Stadtparks, also auch dem Herzogenriedpark. Der rabattierte Preis soll nicht nur die durch den langen Lockdown verlorene Zeit kompensieren, sondern auch der Tatsache Rechnung tragen, dass es derzeit Baubewegung für die sogenannte Neue Parkmitte gibt. Im Bereich zwischen Pflanzenschauhaus über den Kutzerweiher hinweg bis hin zum Freizeithaus wird künftig alles noch viel schöner. Die Pinguine bekommen ein neues, weitaus größeres, naturnah gestaltetes Gehege. Mit einer imposanten Freiflugvoliere von bis zu zehn Metern Flughöhe tut sich für die Flugvögel regelrecht der Himmel auf, und unmittelbar gegenüber des Gondoletta-Anlegers entsteht auf Wasserniveau eine Unterwasserwelt mit darüber liegender neuer Gastronomie. Das alles soll bis zur Bundesgartenschau 2023, für die der Luisenpark einer von zwei Veranstaltungsorten sein wird, fertig gebaut sein. Nach der BUGA 23 rückt die Grüne Schule in den Park und bekommt, wie auch das Freizeithaus, ein neues Gebäude. Das heißt aber nicht, dass die beiden beliebten Lern- und Spieleinrichtungen momentan ruhen: Im freizeit- und umweltpädagogischen Bereich stehen die Zeichen der Lockerung wieder auf Kurse, Führungen, Grüne Stunden und Kindergeburtstage. Wann und was es alles gibt, ist immer aktuell auf www.luisenpark.de zu finden.
Während der ganzen Bauzeit können sich Interessierte über die sogenannte Baggerroute durch die Bauzäune Einblicke auf das Geschehen und die Fortschritte verschaffen. Wer von den ganzen baulichen Neuerungen aber erst wissen will, wenn alles fertig ist, der schlägt seinen Weg über die Baumroute ein und genießt die gewohnte Erholung auf dem weitaus größeren, von jeglicher Bautätigkeit unberührten Areal des Parks. Der Spaziergang unter den alten Bäumen mit Streifzügen durch die Themengärten der Heilpflanzen, der mediterranen Zitruspflanzen, der Farne, Rhododendren und Lagerströmien, auf dem Weg zum Chinesischen Garten ein Abstecher in die KlangOase, zum kühlen Gebirgsbach und danach ein Nickerchen auf einer der Ruhewiesen… das ist nach wie vor ein unvergleichlich entspannender Genuss.
Und endlich, endlich, endlich kann auch die Kulturbranche zwar noch nicht wirklich aufatmen, aber doch wenigstens wieder einmal tief einatmen! Und zwar auch jede Menge frische Luft auf einer der schönsten Open-Air-Bühnen der Region, der Seebühne im Luisenpark. Nachdem der reguläre Seebühnenzauber noch einmal verschoben werden musste, um im kommenden Jahr hoffentlich ganz uneingeschränkt stattfinden zu können, wurde im Hintergrund geplant, getüftelt, geackert – auch wenn noch nicht klar war, für wann. Es hat sich gelohnt: Herausgekommen ist ein Seebühnenzauber-Spezialprogramm, das nicht nur den nach wie vor geltenden Corona-Verordnungen gerecht wird, sondern auch dem Anspruch und der Qualität der famosen Veranstaltungsreihe. Dass die 200 Karten für das Sommerspecial von BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken und das Pianoformat der Söhne Mannheims ratzfatz restlos ausverkauft sein würden, war abzusehen, aber auch für die anderen Künstlerinnen des Line-ups für den Seebühnenzauber 2021 – Alex Mayr, Cassandra Steen, die Women in Blues und Julia Neigel – sollte mit dem Ticketkauf nicht allzu lange gezögert werden.
Ein detaillierter Überblick übers Programm des Seebühnenzauber Spezial findet sich in der Rubrik „Pop- & Clubkultur“.
Welde – Reine Geschmacksache!
Sommerhitze. Die Flasche schön kühl. Feine Wassertröpfchen benetzen sie und funkeln wie Diamanten. Das glatte Glas schmiegt sich in die Hand. Sie umfasst das Gefäß und hebt es zum leicht geöffneten Mund. Die Augen geschlossen. Prickelnde kühle Flüssigkeit rinnt über die Zunge, an den Gaumen, füllt schließlich den ganzen Mund – spätestens jetzt tanzen Millionen Geschmacksknospen auf der Zunge Samba. Schmeckt!
Guter Biergeschmack, dafür stehen die Biere der Welde Braumanufaktur aus Plankstadt von jeher. Passend zum Relaunch ihres Markenauftritts der Welde-Biere, der die Etiketten, Verpackungen und Gläser betrifft, startet die Brauerei jetzt eine Werbekampagne, die mit dem Fokus auf Schmecken und Geschmack das neue Design kompromisslos und eingängig unterstützt. Im Wording steht wie beim Layout das Thema des neuen Auftritts im Vordergrund: schlicht, geradlinig, einfach und mit hohem Wiedererkennungswert.
Wenn man auf der Duden-Seite im Netz zum Stichwort „Geschmack“ nachschaut, liest man dort zu dem Begriff: „etwas, was man mit dem Geschmackssinn wahrnimmt, charakteristische Art, in der ein Stoff schmeckt, wenn man ihn isst oder trinkt“. Und dass das Wort Geschmack aus dem Mittelhochdeutschen kommt, von „gesmac“. Das Wort Schmecken dagegen hat seinen Ursprung schon im Althochdeutschen: Smecchen hieß das früher mal. Erst seit dem 17. Jahrhundert beschreibt das Wort Geschmack übrigens neben Kulinarischem auch Ästhetisches und Modisches. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, sagt ein geflügeltes Wort. Dabei kann man über nichts so vortrefflich diskutieren wie genau darüber. Wie auch immer: ein richtig gutes Bier aus der Welde Braumanufaktur bringt eine Menge Geschmack, Erfrischung, Durstlöschen und Genuss – am liebsten gemeinsam. Denn es ist für jede und jeden was dabei – ob fein hopfenbitter oder spritzig-zitronig, ob fruchtig-würzig oder malzig naturbelassen, ob mit oder ohne Alkohol.
Welde Summer Jams – Live-Musik im Weldegarten
Der Juli steht im Weldegarten in Plankstadt ganz im Zeichen von Live-Musik und guter Laune, denn an vier Wochenenden präsentiert Weldegarten-Wirt Ben Huckele die „Welde Summer Jams“. Coronabedingt ist die Gästezahl auf 450 pro Veranstaltung begrenzt. Tickets können ausschließlich online auf www.weldegarten.de erworben werden. Den Auftakt macht die Band „The News“ am 10. Juli. Eine Woche später, am 17. Juli, steht DJane Simone auf der Bühne und am Sonntag, 18. Juli, rocken Athi Rocks & Band den Weldegarten.
Eine Live-Bierprobe mit den Welde Biersommeliers und Bier-Enthusiasten Max Spielmann und Malte Brusermann können die Gäste am Samstagabend, 24. Juli, genießen. Probiert werden hier Bier-Klassiker und ausgefallene Craft-Biere, und auf viele Fragen geben die Welde-Spezialisten direkt ihre Antworten auf der Bühne im Weldegarten. Wer kein Ticket mehr ergattern kann, bestellt sich auf www.digitalebierprobe.de sein Bierpaket nach Hause und macht via Facebook oder YouTube digital mit, denn die Bierprobe wird auch online live übertragen. Anschließend lassen die Hamburger „Days of Haze“ – DJ meets Live E-Guitar – mit Soundästhetik zwischen Downtempo und Deep House den Abend ausklingen.
Der nächste Vormittag (So, 25. Juli) steht dann ganz im Zeichen der Kurpfalz – kein Geringerer als der Kabarettist und Musiker Arnim Töpel kommt beim Kurpfälzer Frühschoppen auf die Bühne. Das Kurpfälzer Urgestein präsentiert Bonbons aus seinem kabarettistisch-musikalischen Programm und wechselt sich mit „The Scones – Little Kurpfalz Band“ ab, die in bester Unplugged-Manier Lieblingshits auf Kurpfälzisch und eigene Songs zum Besten geben. Dazu gibt’s Dampfnudel mit Kartoffelsuppe, Pfälzer Teller und – ja, auch – Weißwurst mit süßem Senf. Am 31. Juli legt erneut ein DJ auf: „The Benzman“, DJ Sven Benz. Den Abschluss gestaltet die Stuttgarter Latin-Jazz-Band „Crema Latina“ am 01. August mit den beliebtesten Hits aus Bachata, Reggaeton, Merengue und Salsa. Kann es entspannter in die Sommerferien gehen? Wohl kaum.
Auf dem Hegehof durchs MEISzeit-Labyrinth
Hoppala! Das Maisfeld beim hegehof in Ladenburg ist irgendwie in eine ganz andere Zeit gerutscht! Auf einmal tummeln sich darin gigantische Tiere, die man heute nur noch aus dem Museum kennt. Vor vielen Tausend Jahren, in der letzten Eiszeit, haben sie aber tatsächlich hier in der Gegend gelebt. Wer mehr über diese Phase der Erdgeschichte erfahren will, kann dies in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen tun, denn hier hat nach langer Wartezeit endlich die Mitmach-Ausstellung „Eiszeit-Safari“ geöffnet, und nun können Mammut, Auerochse, Steppenbison und Riesenhirsch als lebensechte Rekonstruktionen oder Skelette bestaunt werden. Dass der hegehof mit dem Museum kooperiert, hat schon Tradition, darum passt sich das Maislabyrinth auch in diesem Sommer an das Thema der aktuellen Ausstellung an. Also lädt Polly Polarfuchs zu einem Streifzug durch das MEISzeit-Labyrinth ein – rätselhaften Fußspuren gilt es zu folgen, doch beim Gang durch den grünen Irrgarten gibt es keinen gradlinigen, einfachen Weg. Immer wieder ist es überraschend, mit welch beeindruckenden Zeitgenossen sich unsere Vorfahren ihren Lebensraum teilten! Man sollte allerdings auf der Hut sein, denn sie sind vielleicht nicht ganz ungefährlich… Gute Spürnasen und Fährtenleserinnen finden das Zauberwort heraus und kehren damit aus der letzten Eiszeit zurück in den Sommer 2021. Und zur finalen Gewinnverlosung im Oktober winken tolle Preise!
Unsere Eiszeitvorfahren hatten zwar weder Bildschirme, noch konnten sie lesen oder schreiben. Aber eines taten sie gewiss, wenn sie an ihren Lagerfeuern zusammensaßen: Sie erzählten sich Geschichten! Diese uralte Tradition darf im „Märchenzelt“ wieder aufleben. Zweimal im Monat gibt es hier stimmungsvoll frei erzählte Märchen und Geschichten aus aller Welt mit der Märchenmuhme Hannah und zauberhafter musikalischer Umrahmung (Sa, 17. und 31.07., 07. und 21.08., 04. und 25.09., je 15.30 Uhr, www.maerchenmuhme.de). Und schon bevor der Mais seine volle Höhe erreicht haben wird, darf man sich auf lauschige Sommer-Kinoabende freuen: Die Bergsträßer Kino-Open-Air-Tour 2021 macht bis zum 11.07. Station auf dem hegehof und bietet allabendlich Vorstellungen bei Einbruch der Dunkelheit. Alle Filme und Infos finden sich unter der Adresse www.corona-openair.de im Netz.
BUGA 23: Das Spinelli-Fest
Die Dreiundzwanzig rückt näher – und damit auch die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim. Ein solches Ereignis braucht natürlich ausgiebig Vorlauf, und wer sich über den Stand von heute informieren will, kann im September erneut einen Blick hinter den Baustellenzaun werfen, wenn zum großen Fest auf dem Spinelli-Gelände geladen wird. Zu feiern gibt es vieles: die zurückkehrende Normalität, die schrittweise Öffnung des öffentlichen Lebens, die Tatsache, dass die BUGA 23 immer mehr Gestalt annimmt. Bei Führungen über das Spinelli-Gelände machen sich Bürgerinnen und Bürger vor Ort ein Bild von den Gegebenheiten: Wo wird die Seilbahnstation stehen? Wie soll die U-Halle aussehen? Was ist die „Große Weite“? Im zukünftigen Eingangsbereich erhalten Vereine und Kooperationspartner die Möglichkeit, sich auf der „Kulturmeile“ zu präsentieren und in den direkten Austausch mit den Gästen zu gehen.
Ein Kulturprogramm für Groß und Klein rundet das Fest ab, und für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt. Das Spinelli-Fest soll dabei der Auftakt sein für Geländeführungen, die regelmäßig bis Herbst 2022 Interessierte über den BUGA-Entstehungsprozess informieren.
Germany’s Ugliest City Tours – Die hässlichsten Orte in Ludwigshafen
Es ist ein zweifelhafter Ruhm und ein bisschen ungerecht obendrein: 2018 wurde Ludwigshafen zur „hässlichsten Stadt Deutschlands“ gekürt. Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters, über Geschmack lässt sich nicht streiten und auch schlechte Publicity ist Publicity. So reagierte die Stadt am Rhein sehr souverän auf den fragwürdigen Titel: Mit „Germany’s Ugliest City Tours“, Stadtführungen zu den hässlichsten Orten, entwickelte sie ein Markenzeichen, das es in die Herzen der Bürger schaffte! Immer noch gibt es hier genügend Ecken, die wahrlich keinen Schönheitspreis verdient haben, und so sollen die Tours auch 2021 weitergeführt werden. Der Guide Helmut van der Buchholz hat einen Gesellenbrief als Bildhauer, ein Diplom in den Fächern Städtebau und Architektur und war von 2007 bis 2011 Kunstweltmeister, er wohnt seit 1960 in Ludwigshafen und kennt die Eigenarten dieser Stadt recht gut. In jeweils knapp zweistündigen Führungen per Rad oder zu Fuß geleitet er zu Bausünden, Fehlplanungen, Ödnis und Blödnis, und alles bereits Gesehene verstärkt die Befürchtung: Schlimmer geht immer! „Das Original“ der City Tours (08.07., 18 Uhr) erkundet kurz und knapp die Innenstadt, „Ämol um die Anilin“ für Radfahrende (17.07., 18 Uhr) dreht sich um die Industrie, „Magic Moments“ (22.07., 18 Uhr) sucht Plätze und Stellen, die für ganz persönliche Geschichten stehen, und „Obskure Orte“ (24.07., 15 Uhr) versammelt Orte und Un-Orte, die anders gedacht waren als das, was aus ihnen geworden ist. Katastrophentourismus in Langform bietet schließlich „Das Original“ für Radfahrende auf einer zwölf-Kilometer-Strecke durch die Stadtteile (31.07., 18 Uhr). Und wer gar nicht genug kriegen kann (oder ungeschickterweise an allen Terminen irgendwo Urlaub macht, wo’s schön ist?!), der lädt sich einfach den neuen Audiowalk aufs eigene Handy. Denn dank dem Kulturbüro, das den Hörspielkünstler Oliver Augst, den Schlagzeuger Erwin Ditzner und den Stadtführer Helmut van der Buchholz beauftragt hat, gibt’s den Guide jetzt auch via digiwalk-App für jederzeit und kostenlos. Und wer Ludwigshafen einerseits und die drei Herren andererseits ein wenig kennt, der ahnt schon, dass dies kein ganz normaler, klassischer Audioguide wird…
Heidelberg: Der Stadtstrand
Liegestühle, Sonnensegel, Strandbar – der Stadtstrand ist zurück in Heidelberg! Am Neckarlauer vor der Stadthalle wurde vom Ufer bis zur Mauer an der Straße eine Strandfläche geschaffen, die zum Verweilen einlädt. Der vom Verein Neckarorte geschaffene Stadtstrand soll während der Sommermonate einen Wohlfühlort zum Entspannen bieten; kleine Live-Musik-Acts liefern Rhythmus und Melodie für ein paar relaxte Sonnenstunden. Der Strand kann jederzeit benutzt werden, und bei gutem Wetter öffnet ab 15 Uhr auch die Strandbar mit kleinen Erfrischungen. Einen weiteren Stadtstrand gibt es am Neuenheimer Neckarufer unterhalb der Ernst-Walz-Brücke: die „Urban Lounge am Skatepark“ mit viel Sand, Palmen, Strandbar und einer Holzterrasse mit Sitzbänken. Westlich der Ernst-Walz-Brücke wird „Das Rote Haus am Neckar“ in Szene gesetzt: Ein kleines rotes Kunsthaus, ein runder Platz für Zuschauer, Besucher und Zuhörer, rund 35 Acts aus der Region sowie eine Bühne mit Kinoleinwand sind die Zutaten für die Juli-Wochenenden. Auch bei der Alten Brücke soll ein Strandbar-Anhänger mit Getränken parken, damit niemand auf dem Trockenen sitzen muss. Zusätzlich ist ein Neckarorte-Markt für Kunsthandwerk mit Comic- und CD-Börse, regionalen Lebensmitteln etc. sowie einer kleinen Bühne für Kulturevents angedacht. Und das Iqbalufer wurde frisch gestaltet: Nun gibt es dort Hochbeete und eine begrünte Pergola mit Sonnenschutz und Sitzmöglichkeit. Gastronomische Angebote (ohne Alkohol) wird es wie bisher temporär und mobil geben und der Ausstellungscontainer wird regelmäßig mit Kunst bespielt. Darüber hinaus sind für diesen Neckarort ein Schwimmsteg, ein Klimawäldchen, weitere Pflanzungen und ein Popup-Radweg geplant – Sponsoren und Pflege-Paten sind herzlich willkommen!
Unterwegs mit den RadGuides: Die Welt aus der Fahrradperspektive
Schnell genug, um ein größeres Gebiet zu entdecken, langsam genug, um dabei die Umgebung nicht einfach nur vorüberrauschen zu lassen – das Fahrrad liefert die ideale Geschwindigkeit, die Umgebung zu erkunden. Wer dabei lieber kundiger Führung vertraut als selbst die Route zu bestimmen, der kann sich den extra geschulten RadGuides Rhein-Neckar anschließen, die an zahlreichen Terminen auf „Er-Fahrungs-Tour“ zu den regionalen Besonderheiten mitnehmen. Die Auswahl ist groß: Da wäre zum Beispiel die sportliche Feierabendtour zu historischen Stätten (16.07., 18 Uhr); auf teils auch unbefestigten Wegen geht es auf einer Rundtour ab Meckesheim zum Kallenberg-Steinbruch Eschelbronn und weiter vorbei am Kraichgaublick Epfenbach. Weitere Highlights sind der Römerbrunnen bei Spechbach und das Kloster Lobenfeld. Weit zurück in die Vergangenheit blickt die Tour „Der Neckarlauf zu Zeiten des Homo Heidelbergensis“ (17.07., 13 Uhr ab Mauer); perspektivisch in die Ferne lockt die „Aussicht auf Weitsicht“ (25.07., 11 Uhr ab Eberbach) mit etwas mehr Höhenmetern, denn vor der Aussicht kommt für jeden Radler und jede Radlerin erst einmal der Aufstieg! Die „Kraichgautour mit Kunst“ (31.07., 10 Uhr ab Wiesloch) führt zu menschengeschaffenen Skulpturen ebenso wie durch reizvolle Landschaften, und auch „Raus aus Mannheim!“ 07.08., 11.30 Uhr, ab MA-Rheinau) richtet das Augenmerk erst einmal auf die Natur – die Oftersheimer Sanddünen sind der erste Höhepunkt. Der zweite Stopp: Rudi Weiks „Bogenmanufaktur“ samt Einblicken in den Bogensport und auch den Bogenbau. Entlang der „Vergessenen Bahnstrecke“ zwischen Meckesheim und Wiesloch (15.08., 11 Uhr) kann man Teile der ehemaligen Trasse abfahren und versteckte Reste wie Brücken oder Bahnhöfe entdecken; das Feldbahnmuseum Wiesloch zeigt die Verbindung zur Industrie. Die „Dachsenfranztour“ (26.08., 18 Uhr ab Wiesloch) durch den Vorderkraichgau erkundet die Spuren des legendären Originals Francesco Regali, einem Einsiedler und Fallensteller, der vor dem Ersten Weltkrieg in einer Höhle hauste und im Namen einer Zuzenhausener Brauerei bis heute „weiterlebt“.
Heidelberg: Mit den Bergbahnen in die Natur
Das Wort „Berg“ steckt nicht umsonst im Namen der Stadt: Zu beiden Seiten des Neckars geht es in Heidelberg ziemlich steil hinauf. Eine Erleichterung für alle diejenigen, die den Hang mit dem berühmten Schloss erklimmen wollen, sind die Bergbahnen, die inzwischen nach einer längeren Corona-bedingten Pause wieder ihren Betrieb aufgenommen haben. Von der Altstadt aus bringen sie nach oben, mitten hinein in die Natur. Die gläsernen, modernen Wagen der unteren Bahn fahren durch ein historisches Gewölbe zunächst zum Schloss Heidelberg – im Ticket für die Bahn ist der Eintritt in den Schlosshof gleich inklusive. Nach dem Zwischenstopp fährt die Bergbahn weiter zur Station Molkenkur. Die Strecke gibt erste Blicke auf das Altstadtpanorama frei, das die Besucher schließlich oben auf der Terrasse der Bergbahnstation in Ruhe bewundern können. In der Nähe der Station verlaufen berühmte Wanderwege, zum Beispiel der nach dem Maler Ernst Fries benannte Friesenweg. Und etwa 1,5 Kilometer von der Molkenkur entfernt, auf dem Weg Richtung Schlierbach, liegt der Einstieg zur Himmelsleiter, einer pittoresken Treppe aus dem Jahr 1844, die mit rund 1.600 Stufen vom Kornmarkt in der Altstadt bis zum Gipfel des Königstuhls führt. Hoch zum Königstuhl fahren aber auch die historischen Wagen der oberen Bergbahn von 1907. Hier oben lassen sich die umgebenden Wälder auf ganz besondere Weise erleben, beispielsweise auf dem informativen Rundweg „Via Naturae“ oder dem besonders für Kinder spannenden Walderlebnispfad. Das Märchenparadies und die Falknerei sind gleichfalls beliebte Ziele auf dem Königstuhl. Und wer zwischendurch eine kleine Stärkung mit Aussicht genießen möchte: An den Stationen Molkenkur und Königstuhl werden beim „Riosk“ regionale Speisen und Getränke auf der Terrasse serviert. (Foto: Tobias Dittmer)
Hockenheim: Die Bosch Hockenheim Historic
Es mag dem Motorsport vergangener Tage hier und da an Perfektion und hochstehender Technologie gemangelt haben, doch er war immer eines: ein Fest für die Sinne. Die „Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival“ steht für diesen unperfekten und unmodernen, aber stets ehrlichen und mitreißenden Motorsport. Als legitimer Nachfolger des legendären „Jim Clark Gedächtnisrennens“ pflegt die Veranstaltung das Vermächtnis des großen schottischen Rennfahrers, der 1963 und 1965 Formel-1-Weltmeister wurde und am 7. April 1968 bei einem Formel-2-Rennen in Hockenheim tödlich verunglückte. Spektakuläre Rennserien bringen Ende August den Zauber vergangener Rennsport-Tage zurück ins altehrwürdige Motodrom, das Schauplatz unzähliger denkwürdiger Rennschlachten war. So widmet sich die Historic Racecar Association den erfolgreichen Nachwuchsklassen von Formel Ford über Formel Vau und Super Vau bis zur Formel 3, auch die Einstiegsfahrzeuge in die Sportprototypen-Welt, die auf der Technik der Formel Ford 2000 basierenden Sports2000, sind hier am Start. Der Raceclub Germany vereint historische Monoposti aus den Klassen Formel 1, Formel 2, Formel 3, Formel Vau und Formel Opel-Lotus. Die Freunde klassischer GT und Rennsportwagen kommen bei der Bosch Hockenheim Historic ebenfalls voll auf ihre Kosten. Ganz weit vorne ist hier die Serie CanAm & Sportscars zu nennen: Hier fahren echte Kraftmeier mit Motorleistungen teilweise deutlich jenseits der 1000 PS. Und wenn diese Ungetüme von der Leine gelassen werden, beben die Tribünen heute wie damals! Und es sind nicht nur die Legenden auf vier Rädern, die begeistern – es sind auch jene auf zwei Beinen. Größen wie Armin Hahne, Harald Grohs, Roland Asch oder Leopold Prinz von Bayern lassen es sich nicht nehmen, ihre früheren Arbeitsgeräte wieder ans Limit zu treiben. Ein Fest für Augen und Ohren ist die Youngtimer Touring Car Challenge, eine bunte Mischung diverser Rennfahrzeuge bis Baujahr 1990. Tourenwagen, Sportwagen und Prototypen sind ebenso dabei wie Originalrenner von den 24 Stunden von Le Mans oder der US-amerikanischen IMSA-Serie. Traditionell ist die Nahbarkeit das große Markenzeichen der Bosch Hockenheim Historic: Kaum sonst kommen die Fans ihren Helden von damals und den automobilen Schätzen so nahe, denn das Fahrerlager stand in den vergangenen, „Corona-freien“ Jahren jedermann offen. Apropos Corona: Die aktuellsten Infos zur Veranstaltung finden sich unter www.hockenheim-historic.de online. (Fotos: © Hockenheim-Ring GmbH)