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Leben im Delta
Lehrer werden – „Mach’s waldorf!“
Der Mangel an Lehrkräften ist ein brisantes Thema und betrifft nicht nur das staatliche Schulsystem. Auch Schulen in privater Trägerschaft, wie Waldorfschulen es sind, haben Schwierigkeiten, Lehrpersonal zu finden: Beinahe an jeder Waldorfschule gibt es offene Stellen zu besetzen. Der Qualifikationsweg verläuft hier nicht über ein klassisches Lehramtsstudium, sondern über private Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen, die sich auf diese Form der Pädagogik spezialisiert haben. Private Hochschulen verlangen zwar meist Studiengebühren; wer aber zum Herbst 2024 an der Alanus Hochschule in Mannheim in das Studium der Waldorfpädagogik startet, hat die Möglichkeit, gebührenfrei zu studieren. Denn um der hohen Nachfrage an gut ausgebildeten Waldorflehrerinnen und -lehrern zu begegnen, wurde im Mannheimer Studienzentrum der Alanus Hochschule eine Finanzierung zur Studiengebührenrückerstattung eingerichtet, die über mehrere Stufen erfolgt. Bedingung ist ein Studienstart zum Herbstsemester 2024/2025 in den Bachelor of Arts Waldorfpädagogik mit einem daran anschließenden Masterstudium der Waldorfpädagogik im Studienzentrum Mannheim. Nach erfolgreich abgeschlossenem Bachelor- und Masterstudium ist ein mindestens dreijähriges Arbeitsverhältnis als Lehrkraft an einer Waldorfschule vorzuweisen, um dann alle gezahlten Studiengebühren zurückerstattet zu bekommen. Waldorfschulen sind bekannt für ihr Bildungskonzept, das gleichermaßen intellektuelle, praktische, soziale sowie kreativ-künstlerische Fähigkeiten fördert. Welche Lehrmethoden benötigt es, um den „harten“ Schulstoff so zu vermitteln, dass Lernen ganzheitlich und mit allen Sinnen stattfindet? Wie können Schülerinnen und Schüler in ihrer Individualität gefördert werden und wie lässt sich ihre schulische Leistung stärken, ohne sie in die Kategorien der Schulnoten eins bis sechs einzuteilen? Welche Rolle spielt die Persönlichkeit der Lehrenden im Unterrichtsgeschehen? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich angehende Waldorflehrkräfte im Rahmen ihres Waldorfpädagogik-Studiums, das neben Fachdidaktik, Methodik und erziehungswissenschaftlichen Grundlagen auch künstlerische Fächer und viele Schulpraktika enthält.
