Leben im Delta
Lieblingsorte – Der Chinesische Garten im Luisenpark
In dem Eck des Mannheimer Luisenparks, der China am nächsten liegt, nämlich ganz im Osten, liegt der Chinesische Garten mit einem original chinesischen Teehaus, dem größten seiner Art in Europa. Und dort fühlt man sich tatsächlich wie in einer fernen Welt – durch die Gerüche asiatischer Blumen wie Päonien und Kamelien und durch die optischen Eindrücke der markanten Gebäude mit ihrer typisch asiatischen Architektur. Die berühmten „Red Lanterns“ baumeln sachte im Wind, der Bambus wiegt im Gegenlicht, im Hintergrund ein meditatives Klangspiel: Augen zu, Geist auf!
Mit seinen für den südchinesischen Stil typischen schlichten Materialien wie Naturstein, Holz, Ziegel und Fliesen wurde die Anlage 2001 nach dem Prinzip größter Authentizität geplant und errichtet: Der chinesische Garten- und Landschaftsarchitekt Li Zheng plante dabei vor Ort anhand der altchinesischen Grundsätze von Feng Shui, der „Lehre von Wind und Wasser“, die besagt, dass sich die Einflüsse der Umgebung auf die Schönheit eines Bauwerks und auf das Glück seiner Bewohner auswirken. Li Zheng errechnete alle Himmels- und Windrichtungen, die umliegenden Wasserläufe und Bodensenkungen, denen man in China symbolische Wirkung beimisst. Bei der Anlage des Gartens kam es ihm besonders auf die Harmonie der sieben Dinge an: Erde, Himmel, Steine, Wasser, Gebäude, Wege und Pflanzen sollten miteinander in Einklang stehen. Dabei sind immer, wenn möglich, natürlich bestehende Elemente zu erhalten und zu ergänzen, sodass am Ende kein Kunstzustand, sondern eine Veredelung der Natur entsteht.
Das Teehaus in Mannheim mit seiner von überdachten Rundgängen gesäumten Terrasse inmitten des Chinesischen Gartens ist heute ein beliebter Ort des Rückzugs, der Erholung und Entspannung. Seit kurzem gibt es dort ein sehr freundliches neues Betreiber-Team. Besucherinnen und Besucher sammeln hier bei Tee und kleinen chinesischen Snacks Kraft und neue Energie. Fast wie bei den alten Chinesen also, denn dort sagte man: „Die Gärten sind zur Nahrung des Herzens gemacht.“ Wenn der Luisenpark ab November 2022 während der letzten Bau- und Sanierungsmaßnahmen für die BUGA23 aus Sicherheitsgründen seine Tore bis April schließt, bleibt der Chinesische Garten mit Teehaus für Dauerkartenbesitzer geöffnet. Auch Kamelienbegeisterte können den Garten im Rahmen einer gebuchten Führung besuchen. Eine Dauerkarte kann jeder an allen Parkkassen erwerben. Es lohnt sich: Im Winter blühen im Chinesischen Garten seit zwei Jahren eine Vielzahl sehr schöner Kameliensorten, die mittlerweile zu einem stattlichen Kameliengarten geworden sind: Bundesweit ist er einer der größten seiner Art und Anwärter auf den Titel „Excellenzgarten“!