Leben im Delta
rem: Das Museum Zeughaus öffnet wieder!
Der Lieblingsort von Entdeckungsfreudigen ist – das Museum! In Mannheim gibt es davon so einige, und eines davon kann ab dem 02. April wieder erkundet werden: Das Museum Zeughaus öffnet nach längerer Pause wieder die Tore zu den Sammlungspräsentationen. Der Prachtbau aus der Kurfürstenzeit beherbergt antike Kostbarkeiten sowie Meisterstücke aus den reichen kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen. Arrangiert sind diese in verschiedenen thematischen Zusammenstellungen: Die Ausstellung „Belle Époque“ entführt in ein aufregendes Kapitel der Mannheimer Geschichte, als die Stadt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zur pulsierenden Großstadt avancierte. Ab dann spielt hier auch die Schifffahrt eine Rolle: Mannheim mit seinen Flüssen und einem ausgebauten Schienennetz wurde zu einem Zentrum des Auswanderungsverkehrs. Ungleich luxuriöser waren die ersten Vergnügungskreuzfahrten des betuchten Bürgertums. So stach beispielsweise das Mannheimer Geschwisterpaar Carl und Anna Reiß mit dem legendären Dampfschiff „Augusta Victoria“ in See. Außerdem erfreuten sich Bade- und Kuraufenthalte wachsender Beliebtheit – die Schau präsentiert hierzu Bademode aus der Zeit um 1900.
Ganz neu ist die Präsentation „Speisen wie die Queen“. Erstmals bekommt hier exquisites Geschirr aus der Sammlung François dePoorter, die 2018 an die Reiss-Engelhorn-Museen kam, ihren großen Auftritt. Die rund 70 Stücke stammen v.a. aus den bedeutenden englischen Manufakturen Wedgwood und Leeds. Glanzstück ist die weltweit älteste Wedgwood-Terrine, die um 1770 entstand. Mit seinem dünnwandigen cremefarbenen Steingut, das gleichzeitig elegant und haltbar war, wurde Wedgwood stilbildend. Im 2. Stock ist sakrale Kunst von der Romanik bis zum Barock zu bewundern: Die Schau „Glaubensschätze“ zeigt an ausgewählten Stücken, welch hohe Kunstfertigkeit und wertvolle Materialien zur Ehre Gottes eingesetzt wurden. Der „Glanz der Antike“ rundet das Zeughaus-Angebot ab: Im Kellergewölbe lädt die Sammlung zu einer Reise ans Mittelmeer ein – zu den Griechen, Etruskern und Römern sowie den Hochkulturen des Orients. Kunstwerke und seltene Alltagsgegenstände illustrieren die Pracht damaligen Lebens, Götterbilder und Grabbeigaben die unterschiedlichen Glaubensvorstellungen. Neben antiken Originalen machen Inszenierungen, Architekturmodelle und Mitmach-Stationen das Altertum zum Erlebnis für Groß und Klein. Wegen Umbaus weiterhin geschlossen bleiben die Bereiche „Kunst für Kurfürsten“ und „Theatergeschichte“.