SARAY Pastanesi – Zwischen Baklava, Simit und anderen Köstlichkeiten

Die Warteschlange reicht schon bis zur Tür: Es herrscht ein regelrechter Ansturm auf die frisch gebackenen Fladenbrote. Drei, vier, fünf Stück werden gleich mitgenommen, dazu vielleicht auch noch ein paar Stücke Baklava oder Börek. Und dann gibt es da noch die köstlichen Sesamringe Simit – wie sagte mal eine türkische Mutti: „Wenn der mit Zuckerrübensirup geknetete Teig mit viel Sesam sich verbindet und frisch aus dem Ofen kommt, werden Sie die köstliche Luft der Türkei einatmen.“ Besser kann man es nicht ausdrücken. Es ist ein ganz normaler Tag hier beim türkischen Bäcker in den Quadraten. Neugierig blicken die Gäste Richtung Theke, schauen zu, wie die Frau hinter dem Plexiglas Teigstück für Teigstück auf den Tresen legt und mit einem dünnen Holzstab zu tellergroßen Fladen rollt. Eine Hälfte belegt sie mit Schafskäse, Spinat oder Kartoffeln, Hackfleisch oder auch Peynirli, einer türkischen Käsespezialität, dann klappt sie die Fladen zusammen. Die gefüllten Teigtaschen backt sie auf einer gewölbten Heizplatte. Je fünf Minuten lang auf beiden Seiten und fertig ist die türkische Spezialität Gözleme, die ein wenig an Omas Pfannkuchen erinnert. Entgehen lassen sollte man sich diese Köstlichkeit der anatolischen Küche auf keinen Fall. Das Stück kostet 2,49 Euro, was alleine für die Darbietung bei der Herstellung eigentlich zu wenig ist. Die Bäckerei SARAY Pastanesi ist seit über zwölf Jahren ein ganz besonderes Highlight in Mannheim – auch Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz soll hier schon gesehen worden sein. In dieser mehr als fünf Sterne verdienenden Bäckerei findet Konditoreikunst auf höchstem Niveau statt. Ganz bezeichnend ist das Motto der Bäckerei: „Denn für uns sind Sie keine Kunden, sondern wie Gäste, die uns zu Hause besuchen.“ Dass die Produkte mit wertvollen und ausgesuchten Rohstoffen gebacken werden, dazu mit Liebe und Leidenschaft, glaubt man sofort. Man beachte, hier werden die Produkte in Handarbeit hergestellt, alles täglich frisch, man kann sogar teilweise bei der Zubereitung zusehen. Man legt Wert auf höchste Qualität, die dank der Kompetenz in der traditionellen türkischen Backwaren-Kunst auch erreicht wird. Und handwerkliches Backen ist hier bestimmt kein Schlagwort, sondern täglich Brot. Der Vater der Inhaberin Meray Durmus eröffnete bereits 1974 die erste türkische Bäckerei in Mannheim, die bis heute ebenfalls für höchste Qualität steht. Nach traditionellen Rezepten täglich frisch hergestellt, bekommt man in der kleinen türkischen Bäckerei herzhafte Fladenbrote, duftende Weißbrote, Brötchen und herzhafte Backwaren oder köstliche süße Sünden wie Baklava, Eklers, verschiedene Kuchen, Milchreis und Torten. Und gerade für Baklava ist sie berühmt: Baklava ist ein Gebäck aus Blätterteig, gefüllt mit gehackten Mandeln, Pistazien oder Walnüssen. Solange das Gebäck noch warm ist, wird es in süßen Sirup eingelegt, der aus Honig, Zucker, Gewürzen und Rosenwasser bestehen kann, und danach wird es in die typische Rautenform geschnitten. Eine klassische Kombination ist Baklava mit schwarzem, starkem Mokka, der einen interessanten und bitteren Kontrast zum süßen Blätterteig-Gebäck bildet. Wer dazu schon immer mal türkisches Teegebäck vom Feinsten probieren wollte, wäre bei diesem Laden genau an der richtigen Stelle: Für 8,99 Euro pro Kilo bekommt man Kuru Pasta, unzählige unterschiedliche Gebäcksorten. Und auch Tortenliebhaber kommen hier nicht zu kurz – wahre Kunstwerke gibt es zu bestaunen; von der kunstvollen Marienkäfertorte bis zur verführerischen Oreo-Torte findet man eine breite Auswahl. Besonderer Service: Es werden prachtvolle Hochzeitstorten angefertigt, Träume in Weiß mit Rosen-Deko, die aussehen wie moderne Fondant-Modetorten, fast zu schade zum Anschneiden – und sogar die passenden orientalischen Servierbleche werden in der Bäckerei zum Verkauf angeboten. Wer möchte, kann die Köstlichkeiten auch gleich im Laden verputzen, kleine Tische laden zum Verweilen in angenehmem Ambiente mit Hang zur Perfektion ein. Ein türkisches Sprichwort lautet: „Tatlı yiyelim, tatlı konuşalım“ – „Süß lass uns essen, süß lass uns reden“. Das können wir mit gutem Gewissen nach unserem Besuch unterschreiben: Sowohl die vielen Köstlichkeiten als auch das herzliche Team um Frau Durmus schließt man schnell ins Herz.