Leben im Delta
Weinheims „Ingrid-Noll-Weg“
Die Weinheimer Autorin Ingrid Noll ist in eine Art „literarische Botschafterin“ der Stadt, und wer möchte, kann sich von ihr entlang der wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten geleiten und begleiten lassen: Entlang dem „Ingrid-Noll-Weg“ durch Weinheim spricht die Grande Dame der deutschen Krimi-Literatur an 13 Stationen über historische Hintergründe, Literarisches und auch sehr Persönliches. Am Ginkgo-Baum im Schlosspark erzählt sie beispielsweise von ihrer Kindheit in China – geboren ist sie 1935 in Shanghai –; am Blauen Hut, der einst als Gefängnis genutzt wurde, hört man, welche Erfahrungen sie bei einer Lesung für Gefängnis-Insassen gemacht hat, und an der alten Zeder scherzt sie über die „Materialermüdung“ des alternden menschlichen Körpers. Die Stimme der Autorin lässt sich über einen QR-Code und die passende Internetseite abrufen; Schilder weisen den Weg. Markiert ist der literarische Lehrpfad mit dem Symbol eines roten Hahnes – eine Erinnerung an das Erstlingswerk der Autorin, „Der Hahn ist tot“. Begehen kann man ihn 365 Tage im Jahr zu jeder beliebigen Uhrzeit, in Gänze oder in Etappen, der Reihe nach oder ganz nach Lust und Laune!