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Leben im Delta

Welde: Mit Max Spielmann im Gespräch

„Welde steht für authentische, unabhängige Braukunst und exklusiven Biergenuss. In unserer badischen Braumanufaktur sorgen wir seit mehr als 260 Jahren dafür, dass aus besten Rohstoffen, traditionellem Handwerk und innovativen Ideen erstklassige Biere entstehen. Biere, die sind, wie sie sein sollen: handwerklich perfekt und mit einzigartigem Geschmack.“ – so stellt sich die Brauerei dem Delta und der Welt vor. Wir wollten es genauer wissen und haben uns mit Max Spielmann über seinen Beruf und seine Berufung unterhalten.

Delta im Quadrat, Tim Fischer: Hallo Max, kannst du bitte dich und deine Rolle im Welde-Team kurz vorstellen?

Max Spielmann: Hallo Tim, mein Name ist Max Spielmann und ich bin in neunter Generation der Geschäftsführende Gesellschafter der Welde Braumanufaktur in Plankstadt.

DiQ: Was macht Bier für dich so besonders?

MS: Bier ist ein Naturprodukt, hergestellt aus Malz, Hopfen, Wasser und Hefe. Die unglaubliche Biervielfalt, die aus diesen wenigen Rohstoffen entstehen kann, ist phänomenal. Als gelernter Braumeister und Biersommelier beschäftige ich mich intensiv mit Bier. Mich faszinieren beispielsweise die Aromen, die bestimmte Hopfensorten oder Hefen ins Bier bringen. Ein richtig gutes Bier schmeckt einfach herrlich und ist für mich der schönste Genuss zu einem guten Essen! Und Bier ist ein identitätsstiftendes und vor allem ein demokratisches Getränk.

DiQ: Demokratisch? Das musst du bitte erklären!

MS: Stell dir ein Festzelt vor, einen Bierstand bei der Kerwe oder die Theke im Lokal. Hier gibt es keine Berührungsängste, keinen Standesdünkel und all das. Beim Biergenuss stoßen der Anwalt und der Maurer, der Chirurg und die Verkäuferin, die Bankerin und der Arbeiter miteinander an – und niemanden interessiert dein Background. Das nenne ich ein demokratisches Getränk.

DiQ: Die Welde Braumanufaktur gibt es schon ziemlich lange hier in der Region, richtig?

MS: Ja, wir brauen seit 1752 unser Bier, erst in Schwetzingen und seit 1980 in Plankstadt. Und wir sind stolz darauf, schon so lange tief verwurzelt in dieser schönen Region zu sein und zu den wunderbaren Menschen hier zu gehören.

DiQ: Woher genau bezieht ihr eure Zutaten?

MS: Hier in der Kurpfalz leben wir in einer landwirtschaftlich unglaublich vielfältigen Region. Traditionell wird Braugerste und auch Brauweizen angebaut und direkt in der Region vermälzt. Wir sind also in der glücklichen Lage, aus einem qualitativ hochwertigen regionalen Angebot auswählen zu können und arbeiten seit Jahrzehnten, teilweise über Generationen hinweg, mit unseren Partnern in der Landwirtschaft zusammen. Unser Wasser kommt aus 172 Meter Tiefe, wir haben einen eigenen Brunnen auf unserem Gelände. Für unsere Hefe haben wir eine eigene kleine „Hefeküche“. Nur den Hopfen beziehen wir aus der Hallertau, aus Spalt oder auch aus anderen Ländern und Kontinenten, je nachdem, für welche Biersorte wir Hopfen benötigen. Aber einmal im Jahr bekommen wir Aromahopfen von hier, wenn in Sandhausen Anfang September Hopfenernte ist. Da dürfen wir die Ernte exklusiv für ein echtes Grünhopfen-Pils nutzen!

DiQ: Generell wird bei der Welde Braumanufaktur sehr viel Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit gelegt – kannst du uns hierzu Näheres berichten?

MS: Welde ist bereits seit 2015 eine der wenigen zertifizierten Slow-Brauereien in Deutschland. Slow Brewing unterstreicht unser ernsthaftes Bestreben nach Qualität, Nachhaltigkeit und Handwerkskunst. Frei übersetzt heißt das „Brauen mit Zeit“, also das Bier so lange wie nötig brauen, ihm aber vor allem auch die Zeit zum Reifen geben, die es braucht. Bei den Welde-Bieren sind das mindestens sechs Wochen, je nach Biersorte auch mehr. Zu Slow Brewing gehört aber auch der Einkauf bester Rohstoffe, der faire Umgang mit Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden sowie das nachhaltige Produzieren und Wirtschaften. All das wird regelmäßig von unabhängigen Fachleuten untersucht. Wir füllen zum Beispiel unsere Biere selbst ab, so entstehen weniger Transportwege. Wir nutzen zu 100% Öko-Strom und haben auch eigene Photovoltaikanlagen auf den Hallendächern.

DiQ: Seit Anfang März gibt es wieder den Kurpfalzbräu Maibock. Was kannst du uns darüber erzählen? Was ist das Besondere am Maibock und wo kann man ihn bekommen?

MS: Stimmt, unser Kurpfalzbräu Barbara Bock ist jetzt ganz frisch wieder da. Kurpfalzbräu ist eine Marke von Welde. Mit diesem Maibock haben wir eine Frühlingsbier-Spezialität wieder aufleben lassen, die mein Urgroßvater Hans Hirsch früher schon in Schwetzingen braute. Vor einigen Jahren haben wir alte Bier-Rezepte von ihm gefunden und lassen uns immer wieder davon inspirieren. Beim Barbara Bock handelt es sich um einen hellen, untergärigen Maibock, der eine ausgewogene Malzsüße mitbringt, aber auch würzig und angenehm hopfenbitter schmeckt. Letztes Jahr haben wir den Barbara Bock zum ersten Mal nach Jahrzehnten wieder gebraut – und bekamen auf Anhieb Gold bei den World Beer Awards. Das war eine echt tolle Leistung unseres Brauer-Teams und wir sind zu Recht stolz darauf!

 


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